Wasserstoff-Netzausbau Südniedersachsen

Symbolbild: Wasserstoff-Netzausbau Südniedersachsen.
Foto: envato.

Südniedersachsen. Der Wasserstoff-Netzausbau Südniedersachsen wird in der Region angestoßen! Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein der Energiewende sowie der damit verbundenen industriellen Transformation. Er wird in Zukunft unter anderem als Langzeitspeicher eingesetzt werden. Darüber hinaus reichen die Einsatzmöglichkeiten von der stofflichen Verwertung in der chemischen Industrie über die thermische Verwertung bis hin zur Verwendung im Schwerlastverkehr.

Die Meldung der Bundesnetzagentur, dass Südniedersachsen nicht an das Wasserstoff-Kernnetz angeschlossen wird, war daher zunächst ein schwerer Rückschlag für die Region. Umso erfreulicher ist es aus Sicht der Wasserstoff-Allianz Südniedersachsen (H2AS), dass die terranets bw GmbH, Thyssengas GmbH, Städtische Werke Netz + Service GmbH, EAM GmbH & Co. KG, Energie Waldeck-Frankenberg GmbH und die Stadtwerke Göttingen AG beabsichtigen, Göttingen bis 2039 über ein Verteilnetz an das Wasserstoff-Kernnetz anzubinden. Wir erwarten dadurch einen nennenswerten positiven Impuls für Wasserstoff-Projekte in Südniedersachsen.

Wasserstoff-Netzausbau Südniedersachsen – Vorteile auf einem Blick

Diese werden zurzeit durch die fehlende Abnahme und die hohen Kosten gehemmt. Zum Vergleich: Der Transport eines Kilogramms Wasserstoff über 100 km kostet per LKW ca. 50 ct, über eine Pipeline nur etwa 16 ct. Der Anschluss an das Wasserstoff-Kernnetz bietet südniedersächsischen Projekten darüber hinaus die Möglichkeit, Wasserstoff in andere Region mit höherem Wasserstoff-Bedarf zu exportieren bzw. das Kernnetz selbst als Speicher zu nutzen. Dies ist mit Blick auf die durch den Zubau erneuerbarer Energien erwarteten Überschüsse im Stromnetz ein wichtiger Aspekt – gerade für eine ländlich geprägte Region.

Da die Inbetriebnahme des Wasserstoff-Kernnetzes spätestens für das Jahr 2032 vorgesehen ist, wird die Umstellung insbesondere der energieintensiven regionalen Wirtschaft auf Wasserstoff gegenüber den prioritär angeschlossenen Regionen verzögert erfolgen. Die Förderung eines isolierten Inselnetzes in der Region Südniedersachsen halten wir aufgrund der aktuell im nationalen Vergleich noch überschaubaren Bedarfe jedoch nicht für realistisch. Vielmehr bieten die Ausbauplanunge eine wichtige Perspektive für die langfristige Umstellung der Energieversorgung, die mittelfristig durch innovative regionale Projekte unterstützt werden muss. Dazu ist die H2AS in ständigem Austausch mit ihren Mitgliedern und den regionalen Akteuren.

Eine Versorgung über Göttingen hinaus ist ebenfalls Bestandteil der Diskussion zum Thema Wasserstoff-Netzausbau Südniedersachsen. Energieintensive Unternehmen wurden in der Vergangenheit aufgerufen, den Fern- Übertragungsnetzbetreibern ihre Energiebedarfe mitzuteilen, um mit den Verteilnetzbetreibern den weiteren Ausbau zu besprechen. Hier stellt sich perspektivisch die Frage, inwiefern das Netz neugebaut oder das Erdgasnetz umgewidmet werden kann. Eine solche Umwidmung ist technisch möglich, jedoch zeitaufwendig. Des Weiteren muss bedacht werden, dass während und nach einer Umwidmung kein Erdgas mehr durch die Leitung kommt. Dieses Thema wird den Schwerpunkt der Mitgliederversammlung der H2AS im November 2024 bilden.