Mehr Willkommenskultur wagen (MWW)

Gelegen in der Mitte Deutschlands ist Südniedersachsen schon immer eine dynamische Region der Wanderungsbewegungen. Vor dem Hintergrund von demografischem Wandel und Fachkräftemangel soll Südniedersachsen weniger Durchgangsstation denn langfristiger Lebensmittelpunkt von Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, Religion oder ethnischer Zugehörigkeit werden. Deshalb wollen wir in unserer Region mehr Willkommenskultur wagen und diesen Prozess im Rahmen des Landesaufrufes „Förderung von Welcome Centern“ anstoßen. Das Vorhaben möchte gemeinsam mit relevanten regionalen Akteuren die regionale Willkommenskultur positiver gestalten, indem es ein entsprechendes Netzwerk aufbaut, Unternehmen und Öffentlichkeit für die Thematik sensibilisiert und mit fachlichen Impulsen eine (Neu-)Gestaltung anstößt.

Hintergrund

Demographischer Wandel, Fachkräftemangel und Ressourcenknappheiten erhöhen den Druck im Wettbewerb der Regionen um Arbeitskräfte und Unternehmen. Südniedersachsen droht hier sowohl international als auch national an Anschluss zu verlieren. So verlassen im kommenden Jahrzehnt deutlich mehr Arbeitskräfte den Arbeitsmarkt als nachrücken. Deshalb ist eine aktive Sicherung und Erweiterung der arbeitsfähigen Bevölkerung in Südniedersachsen durch Zuzug alternativlos. Auf diese Weise können Entwicklungen wie Bevölkerungsrückgang, Alterung, Migration und Fachkräftemangel, abgemildert und gleichsam Wohlstand und Wirtschaftskraft erhalten werden.

Die Landespolitik fordert mit ihrem „Förderaufruf für Welcome Center“ vom 10. Januar 2024 an die acht niedersächsischen Fachkräftebündnisse dazu auf entweder ein solches Welcome Center aufzubauen, wo es noch keines gibt, oder bestehende Strukturen auszubauen. Dadurch soll eine möglichst flächendeckende Unterstützungsstruktur etabliert werden, die die Funktion von Fachkräfteservicecentern in den Regionen übernehmen. Welcome Center sollen niedersächsische Unternehmen, insbesondere KMU, für die Möglichkeiten der Fach- und Nachwuchskräftegewinnung aus dem Ausland sensibilisieren, sie über die rechtlichen und praktischen Rahmenbedingungen informieren und sie bei der Gewinnung und Bindung internationaler Fachkräfte unterstützen. Zudem sollen Welcome Center auch internationalen Fachkräften und ihren Familien bei Bedarf beratend zur Seite stehen. Sie sollen Niedersachsen durch Marketingmaßnahmen als Zielregion für Fachkräfte aus Drittstaaten attraktiver machen und Vernetzungsaktivitäten entfalten.

Südniedersachsen verfügt mit dem Welcome Centre für den Göttingen Campus und die Region Südniedersachsen (eine Kooperation zwischen Universität Göttingen und SüdniedersachsenStiftung) bereits über ein eigenes, etabliertes Welcome Center. Mit dem Vorhaben soll deshalb, wie im Förderaufruf angeregt, stärker auf den Aspekt der Willkommenskultur und die Unterstützung von Rekrutierungsmaßnahmen gelegt werden.

Begriffsannäherung „Willkommenskultur“

Allgemeinhin wird der Begriff „Willkommenskultur“ genutzt, um ein positives Verhalten einer Gesellschaft gegenüber Menschen, die ihr zuwandern (wollen), zu beschreiben. Mit einer ausgeprägten Willkommenskultur signalisiert eine Gesellschaft potenziellen Zuwandernden, dass sie erwünscht und willkommen sind. Hierzulande etabliert sich zusehends mit  „Anerkennungskultur“ ein ergänzender Begriff. „Willkommenskultur“ eignet sich für die Phasen der „Vorintegration“ und „Erstorientierung“ von Zuwanderungsinteressierten, während „Anerkennungskultur“ auf die Phase der „Etablierung“ und „Integration“ zugezogener Personen abzielt.

Die vier wichtigsten Elemente einer regionalen Willkommenskultur sind hiernach: (1) als Voraussetzung: eine positive gesellschaftliche Grundhaltung gegenüber Zuwanderungsinteressierten, (2) eine geeignete Kommunikation dieser Grundhaltung, inklusive Storytelling, (3) Instrumente des „Willkommensheißens“, (4) hierfür ist ein aktives Zusammenwirken der regionalen Akteure notwendig.

Aktuelles

Aktuelles zum Vorhaben selbst und weiteren Projekten zum Thema Fachkräfte finden Sie im Blog Fachkräfte für Südniedersachsen. Dort finden Sie zum Bespiel einen Beitrag zur Fördermitteilung durch das Land Niedersachsen (#117).

 

Unsere Projektziele

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Netzwerkaufbau für zentrale Akteure und Multiplikatoren einer regionalen Willkommenskultur

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Sensibilisierung von Unternehmen und Öffentlichkeit für die Relevanz zuziehende Menschen freundlich, respektvoll und unterstützend aufzunehmen.

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Ausbau der Internetseite www.welcome-to-suedniedersachsen.de zur Anlaufplattform für Zuwanderungsinteressierte und Ankommende.

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Entwicklung und Erprobung von Online-Beratungsangeboten für Zuwanderungsinteressierte und Ankommende.

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Konzeptionierung und Umsetzung (innovativer)/neuer Veranstaltungsformate für Ankommende und Zugezogene.

Das Projekt „Mehr Willkommenskultur wagen! (MWW)“ wird im Rahmen des Fachkräftebündnisses Südniedersachsen mit 40% der Kosten aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.

Hier kommen Sie zur Webseite des Fachkräftebündnisses Südniedersachsen.

Ansprechpartner:

Dr. Benjamin W. Schulze
Projektleitung

T. 0551/270713-43
mailen

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