Blog: ViridisH2 Südniedersachsen
#5 Nationale Wasserstoff-Strategie
Bundesregierung setzt auf grünen Wasserstoff. Foto: stutterstock.de
Die Europäische Union hat bereits Ende 2019 eine Wasserstoffstrategie für das Erreichen ihrer Klimaschutzziele vorgestellt. Sie will laut „Green Deal“ bis zum Jahr 2050 eine klimaneutrale Energiebilanz erreichen. Einen vergleichbaren Plan verfolgt auch die Bundesregierung. Sie setzt sich ebenfalls für das Ziel einer Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 ein. Im Sommer 2020 hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie eine entsprechende Nationale Wasserstoffstrategie vorgelegt, deren Kernelemente hier kurz umrissen werden.
Alternative zu fossilen Energieträgern gesucht
Das deutsche Energiesystem greift bislang zum Großteil auf fossile Träger, wie Kohle, Erdöl und Erdgas, zurück. Erneuerbare Energien (z.B. Windkraft oder Photovoltaik) spielen bisher eine untergeordnete Rolle. Dies möchte die Bundesregierung nun ändern und im Einklang mit dem Pariser Abkommen bis 2030 mehr als die Hälfte der ausgestoßenen Treibhausgase (im Vergleich zu 1999) einsparen. Doch das ist nur der erste Schritt. Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, werden klimaneutrale Alternativen zu den konventionellen Energieträgern benötigt. Die nationale Wasserstoffstrategie rückt grünen Wasserstoff, gewonnen aus erneuerbaren Energien, als eben jene Alternative ins Rampenlicht. Wie also kann dieses Potenzial langfristig genutzt werden?
Heimatmarkt Deutschland
Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie verfolgt die Bundesregierung gleich mehrere Ziele. Gasförmige und flüssige Energieträger sollen einen größeren Anteil am Energiesystem ausmachen, um die Klimaziele zu erreichen. Gleichzeitig ist der Aufbau einer Wertschöpfungskette für grünen Wasserstoff geplant, denn der Erfolg dieser Strategie hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen muss die Wasserstoffversorgung planbar sein, damit keine (äußeren) Abhängigkeiten entstehen. Zum anderen darf die Herstellung auch nicht zu kostenintensiv sein, damit grüner Wasserstoff wettbewerbsfähig wird. Gelöst wird dies durch den Aufbau eines Heimatmarktes für Wasserstoff in Deutschland. Entstehen soll so eine inländische Produktion für den inländischen Verbrauch, um zu zeigen, dass Wasserstoff seiner Potenziale als Teil der Lösung gerecht und Marktanreize durch Kostensenkung geschaffen werden können.
Chancengleichheit durch Förderung
Zum Umsetzen der Nationalen Wasserstoffstrategie bedarf es jedoch der nötigen Infrastruktur, wie Elektrolyseuren (Herstellung von Wasserstoff) und Tankmöglichkeiten. Hierfür stellt die Bundesregierung im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms „Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“ ca. 9 Milliarden Euro an Fördergeldern zur Verfügung, damit Interessierte in jeder Region die gleichen Voraussetzungen haben, um das Energiesystem der Zukunft mitzugestalten. Neben dem Programm der Bundesregierung gibt es unterschiedlichste Förderungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, die den Aufbau einer Infrastruktur für grünen Wasserstoff erleichtern. Auch in Südniedersachsen gilt es, die dargebotenen Chancen zu nutzen und aktiv unsere Energiezukunft mitzugestalten!
Ansprechpartner:
Dr. Benjamin Schulze
Projektleiter ViridisH2 Südniedersachsen
T. 0551/39-21755
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