Blog: ViridisH2 Südniedersachsen

#26 Wasserstoffnachfrage sucht (noch) Angebot

 

 

veröffentlicht am 07.05.2021

Farbenkasten

Noch im Ungleichgewicht: Wasserstoffangebot und -nachfrage. Foto: Pixabay

Der Bedarf an Wasserstoff steigt weltweit – und wird in den nächsten Jahren noch stärker zunehmen. Allein für Deutschland erwartet die Bundesregierung im Rahmen der Nationalen Wasserstoff-Strategie bis 2030 einen jährlichen Bedarf von 90 bis 110 Terrawattstunden an Wasserstoff; weltweit wird sich der Bedarf auf bis zu 4.600 Terrawattstunden verdoppeln. Neuste Studien zeigen, dass sich die Nachfrage bis 2070 um das siebenfache erhöhen wird. Höchste Zeit also, um die Produktionsmöglichkeiten bereits heute auszubauen.

Neue Bündnisse für neue Energie

Im Hamburger Stadtteil Moorburg übernahm Vattenfall 2015 ein Kohlekraftwerk, dass zurzeit für den kommerziellen Betrieb stillgelegt und voraussichtlich im Juli 2021 abgeschaltet werden soll. Anschließend, so die Planungen, wird dieser Standort Platz für ein Pilotprojekt im großindustriellen Maßstab von 100.000 Tonnen grünem Wasserstoff pro Jahr bieten. Jüngst haben sich Vattenfall und der Stahlkonzern ArcelorMittal in einem Bündnis zusammengeschlossen, um das Projekt realisieren zu können. Das Bündnis arbeitet u.a. mit Airbus, Gasnetz Hamburg, Hamburger Hafen und Logistik, Shell und Mitsubishi Heavy Industries an dem Bau einer Power-to-X-Anlage mit einer Leistung von über 100 Megawatt. Sollte dieser Elektrolyseur wie geplant 2025 in Betrieb genommen werden, so kann bis 2030 jährlich eine Million Tonnen CO2 eingespart und klimaneutraler Stahl produziert werden.

Deutscher Wasserstoff- und Brennstoffzellenverband (DWV) begrüßt Entwicklungen

Mit der Unterstützung des DWV ist anderorts ein weiteres Bündnis mit dem Engagement von Vattenfall gestartet. Neben dem Energiekonzern engagieren sich die GASAG, BWB, Berliner Stadtwerke, BSR, elogen und Sustainable Hydrogen als Gründungsunternehmen bei „H2Berlin“. Unterstützt werden sie hierbei u.a. von Berlin Partner, InfraLab, DWV, NOW, HyCologne und IKEM. Ziel ist es in drei H2-Hubs Wasserstoff zu erproben und flächendeckend in das Berliner Energienetz und in der Mobilität zu implementieren. Des Weiteren verkündete DWV-Chef Werner Diewald positive Nachrichten für das Projekt „H2Global“. Das Programm zielt auf die effiziente Förderung eines Markthochlaufs von grünem Wasserstoff und wasserstoffbasierenden PtX-Produkten ab. Gleichzeitig sollen durch das H2Global-Förderprogramm Wasserstoff-Energiepartnerschaften mit Ländern etabliert werden, die ein entsprechend großes Potenzial an einer langfristigen kostengünstigen und versorgungssicheren grünen Wasserstoffversorgung aus Deutschland und der EU aufweisen. Nun konnte das Projekt durch die Zuwendung des Bundes von 900 Millionen Euro in die Umsetzung starten. Geplant ist die Realisierung von 500 Megawatt an Elektrolyseuren für die Produktion von 40.000 Tonnen grünem Wasserstoff pro Jahr.

Internationale Kooperationen für den Markthochlauf

Der weltweite Energiebedarf ist enorm – die Chancen für die Gesellschaft, das Klima und die Wirtschaft sind es allerdings auch. Wasserstoff besitzt das Potenzial zum einen unser Energiesystem entscheidend mitzugestalten und schafft gleichzeitig Arbeitsplätze sowohl im Inland als auch im Ausland. Durch die internationale Zusammenarbeit werden gute Voraussetzungen geschaffen, um der steigenden Nachfrage ein angemessenes Angebot an grünem Wasserstoff entgegenzusetzen. Als Region sollten wir in diesem Konzert alsbald mitspielen – nicht als Erste Geige, aber hier steckt jede Menge Musik drinnen.

Ansprechpartner:

Dr. Benjamin Schulze Projektleiter ViridisH2 Südniedersachsen T. 0551/39-21755 mailen

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