Northeim. „Life Science Valley Niedersachsen“: Am 13. August wurde im Rahmen der 20-Jahrfeier der SüdniedersachsenStiftung eine gemeinsame Absichtserklärung des Landes Niedersachsen und der Akteure des südniedersächsischen Life Science-Ökosystems unterzeichnet. Damit wird der Weg für das „Life Science Valley Niedersachsen“ geebnet, das Südniedersachsen bundesweit und international in die Spitze der Life Science-Regionen katapultieren soll. Ergänzend zu dieser Zielsetzung hat sich die Region auch auf einen neuen Slogan im Regionalmarketing geeinigt: „Wissen zu leben“ verbindet die Life Sciences und die hohe Lebensqualität vor Ort.
Ministerpräsident Stephan Weil machte deutlich: „Südniedersachsen ist für das Land ein hochspannender Raum, Göttingen das wichtigste Wissenschaftszentrum. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, dass die Initiative für das Life Science Valley aus der Region selbst kam, aber nicht auf die Region beschränkt bleibt. Sie berücksichtigt, dass wir auch noch andere leistungsstarke Life Science Zentren in Niedersachsen haben.“
Life Science Valley Niedersachsen soll in die TOP 3 vorstoßen
Die Zielsetzung für das ambitionierte Vorhaben gab Göttingens Landrat Marcel Riethig vor, der zugleich Stiftungsratsvorsitzender der SüdniedersachsenStiftung ist: „In den nächsten zehn Jahren wollen wir unter die Top 3 der Life Science-Regionen in Deutschland kommen; Südniedersachsen soll ein Mekka für Start-ups in diesem Bereich werden.“ Diesen Ansatz unterstützt auch der Vorstandsvorsitzende der Sartorius AG, Dr. Joachim Kreuzburg: „Einige Bausteine, die wir hier in der Region haben, gibt es in Deutschland und selbst in Europa in der Form nicht. Deswegen können und sollten wir selbstbewusst große Ziele ins Auge fassen.“
Die Schlüssel zur Lösung vieler der großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit liegen im Feld der Life Sciences: eine exzellente medizinische Versorgung, der demografische Wandel, Erhalt der Biodiversität und die Bewältigung des Klimawandels. Durch den Transfer von Innovationen aus Forschung und Entwicklung in marktfähige Dienstleistungen und Produkte eröffnet sich zudem ein enormes Potenzial für unternehmerisches Wachstum und regionale Wertschöpfung.
Das hat die Region Südniedersachsen bereits vor Jahren erkannt und im Rahmen einer Public Private Partnership ein dichtes Innovationsökosystem in den Life Sciences entwickelt, das den Wissenstransfer aus der Forschung in die Wirtschaft fördert und eine Ausgründungsdynamik angestoßen hat. Dadurch hat sich Südniedersachsen in den vergangenen Jahren als einer der führenden Life Science-Standorte in Niedersachsen etabliert; Biotechnologie, Gesundheitswirtschaft, Medizintechnik und nachhaltige Landwirtschaft sind herausragende Wachstums- und Schlüsselmärkte für die Region, etwa jeder vierte Arbeitsplatz in Südniedersachsen hat mit Life Sciences zu tun.
Neben international beachteten Global Playern wie Sartorius, Ottobock und der KWS SAAT verfügt die Region auch in der Fläche über zahlreiche hochinnovative Unternehmen. „Neben dem Schulterschluss der Akteure wird die Life Science Valley GmbH, eine der aktuellen Zuwendungsempfänger:innen des Landesprogramms für die Förderung von Hightech-Inkubatoren zur Beschleunigung von Entwicklungsforschung im Bereich der Life Science, dieses Potenzial ganz konkret heben helfen“, betonte deren Managing Director Tatjana Kasper.
Oberzentrum Göttingen und ländlicher Raum sollen gleichermaßen vom Life Science Valley Niedersachsen profitieren
Jetzt soll mit dem „Life Science Valley Niedersachsen“ der nächste Schritt erfolgen, mit dem sich die Region Südniedersachsen im Verbund mit anderen niedersächsischen Spitzeneinrichtungen bundesweit und international in die Spitze der Life Science Regionen bewegen will. Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes der Universitätsmedizin Göttingen, hob hervor: „Wir denken nicht nur an Göttingen und die Region Südniedersachsen, sondern sind auch eng mit Partnern etwa in Hannover und Braunschweig vernetzt. Wir haben wissenschaftlich ein enormes Potenzial. Wenn wir unsere Wissenschaftler:innen noch stärker für Ausgründungen und Patente sensibilisieren, kann es mittelfristig zu Rückflüssen in die Region kommen, die uns finanziell unabhängiger machen.“
Welche Chancen das Life Science Valley Niedersachsen für die gesamte Region bietet, hoben auch Göttingens Oberbürgermeisterin Petra Broistedt und Northeims Landrätin Astrid Klinkert-Kittel hervor. „Wir haben die Life Sciences als Alleinstellungsmerkmal für die Landkreise Göttingen und Northeim sowie die Stadt Göttingen erkannt und sind uns absolut einig, uns im Regionalen Standortmarketing genau darauf zu fokussieren“, sagte Broistedt. Klinkert-Kittel betonte: „Unser neuer Slogan ‘Wissen zu leben‘ umfasst nicht nur die wissenschaftliche Komponente, sondern drückt auch die Stärken des ländlichen Raums wunderbar aus. Ich bin stolz auf die enge Zusammenarbeit der letzten Monate. Wirtschaft hört nicht an der Landkreisgrenze auf.“
Die Absichtserklärung unterzeichneten Ministerpräsident Stephan Weil gemeinsam mit Marcel Riethig, Prof. Dr. Wolfgang Brück, Dr. Joachim Kreuzburg, Tatjana Kasper und dem stv. Vorstandsvorsitzenden der SüdniedersachsenStiftung, Florian Renneberg.