BLOG: Fachkräfte Südniedersachsen
#97 Zusätzliche Förderaufrufe für Südniedersachsen
veröffentlicht am 04.03.2024; Autorin: Laura Brünig
Förderaufrufe für Südniedersachsen: Zwei neue Förderaufrufe senden ein starkes Signal insbesondere an Unternehmen in der Region. Berufliche Weiterbildung und Stärkung der internationalen Rekrutierung und Willkommenskultur sind DAS Mittel der Fachkräftesicherung. Unser Fachkräftebündnis Südniedersachsen unterstützt Projektinteressierte bei der Antragstellung.
Veränderungsdynamiken fordern Antworten
Der demografische Strukturwandel sowie die digitale und ökologische Transformation sind Megatrends, die die Wirtschaft vor ungeahnte Herausforderungen stellen. Es gilt, sich immer schneller den diversen und hochkomplexen Veränderungen anzupassen. An altgedienten, ausgetretenen Personalbeschaffungswegen festzuhalten, ist in der sich rasant verändernden Arbeitswelt nicht mehr zeitgemäß und zielführend.
Es stellen sich die Fragen: „Was können wir tun, um in der sich kontinuierlich wandelnden Arbeitswelt wettbewerbsfähig zu bleiben?“ und „Welche Art der Unterstützung brauchen unsere regionalen Unternehmen zur Bewältigung der aktuellen und künftigen Transformationsprozesse?“
Um dem dynamischen Wandel besser zu begegnen, müssen auf diese Fragen dringend nachhaltige Antworten gefunden werden. Das betrifft insbesondere kleinere Unternehmen abseits der Agglomerationen, die mehr denn je angehalten sind, neue Strategien zur Fachkräftegewinnung und -bindung zu verfolgen. Aber: Vor allem KMU sind oft auf Unterstützung angewiesen, die Herausforderungen der Integration in Ausbildung und Arbeit nachhaltig zu bewältigen und Weiterbildungsangebote für ihre Beschäftigen wahrzunehmen.
Nachhaltige Rekrutierung, nachhaltige Beschäftigung
In Südniedersachsen wurden diese neuralgischen Punkte erkannt. In den Startlöchern steht bereits der Weiterbildungsverbund, der ein regionales Weiterbildungsportal mit trägerneutraler Qualifizierungsberatung für Arbeitnehmende entwickeln will. Die Initiative soll zudem eine schnelle, unkomplizierte Übersicht über das regionale Weiterbildungsangebot schaffen, indem sie die bestehenden Angebote zusammenfasst. Und mit dem Welcome Centre besteht seit Langem eine regionale Anlaufstelle für Unternehmen, die Fachkräfte aus dem Ausland beschäftigen wollen.
Förderaufrufe für Südniedersachsen I: Unterstützung regionaler Maßnahmen
Bereits in vorangehenden BLOG-Beiträgen haben wir das Thema Weiterbildung und Willkommenskultur näher unter die Lupe genommen (zum Beispiel #77 und #68). Das niedersächsische Ministerium für Arbeit und Soziales (MS) fördert mittels zwei aktueller Aufrufe entsprechende Initiativen nun zusätzlich: Die Weiterbildung von Beschäftigten und die Nachhaltige Rekrutierung von internationalen Fachkräften. Beide Förderaufrufe für Südniedersachsen wollen wir in diesem Beitrag näher vorstellen.
Lebenslanges Lernen ermöglichen und wahrnehmen
Durch die rasante technologische Entwicklung und die transformativen Prozesse, wird eine kontinuierliche Weiterbildung im Erwerbsleben notwendig. Es gilt, im „War for Talents“ wettbewerbs-, innovations- und anschlussfähig zu bleiben – nicht nur für Unternehmen, sondern auch für ihre Beschäftigten. Mit dem Förderaufruf „Weiterbildung von Beschäftigten in der Transformation“ soll der Fokus auf die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens gelegt werden.
Insbesondere kleinere Unternehmen ohne Weiterbildungsplan sollen von diesem Förderaufruf profitieren. Durch geeignete Projekte soll es flächendeckend ermöglicht werden, dass KMU ihren Beschäftigten Weiterbildungsangebote anbieten und wahrnehmen, die zum Erhalt der individuellen Beschäftigungsfähigkeit beitragen. Ziel ist die Befähigung zur gemeinsamen Bewältigung des Wandels mit den Beschäftigten sowie die Freisetzung von Personal durch sich verändernde Berufsbilder und die Substitution von Tätigkeiten zu verhindern oder abzufangen.
- Wer ist förderfähig?
Juristische Personen des öffentlichen und privaten Rechts und Personengesellschaften mit Betriebsstätte in Niedersachsen
- Was muss das Projekt beinhalten?
Entwicklung innovativer Angebote, bspw. Weiterbildungs(erst-)beratung, Sensibilisierung für Weiterbildungsmöglichkeiten, Förderung der Zusammenarbeit relevanter Akteure zum Thema der beruflichen Weiterbildungen in der Transformation etc.
- Wie hoch ist die Fördersumme?
Bis zu 180.000 Euro sind insgesamt förderfähig. Die Zuwendung wird als nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt und beträgt bis zu 70 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben. Die Kofinanzierung beträgt mindestens 30 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben und kann durch Eigenmittel oder Drittmittel erfolgen.
- Worauf gilt es außerdem zu achten?
Doppelstrukturen sind zu vermeiden! Das Projekt muss am regionalen Fachkräftebedarf und an der Strategie des zuständigen Regionalen Fachkräftebündnisses ausgerichtet sein und darf noch nicht begonnen haben. Außerdem ist ein Unterstützungsschreiben (Letter of Intent) des zuständigen Regionalen Fachkräftebündnisses dem Projektantrag beizufügen.
Förderaufrufe für Südniedersachsen II: Unerlässlich ist die Willkommenskultur
Der zweite Förderaufruf zielt auf die Integration von internationalen Fachkräften in den Betrieb ab. Unternehmen sollen damit zur Rekrutierung von Arbeitskräften aus dem Ausland sensibilisiert und bei deren anschließendem Onboarding unterstützt werden. Welcome Center dienen als zentraler Knotenpunkt für Unternehmen als auch für Zuwandernde. Ihre Präsenz soll flächendeckend gestärkt werden.
Das regionale Welcome Centre erhält damit die Möglichkeit, sein Leistungsportfolio zu diversifizieren und KMU noch gezielter anzusprechen. In der täglichen Praxis der Beraterinnen zeigt sich, wie wichtig es ist, „die Willkommenskultur in Südniedersachsen zu stärken und so weiterzuentwickeln, dass sich noch mehr (internationale) Fach – und Führungskräfte hier niederlassen und gerne bleiben wollen! (Blog #77).
Mit dem Förderaufruf können bereits etablierte „Welcome Center“ ihr Leistungsportfolio sinnvoll erweitern. Im Vordergrund des zusätzlichen Förderaufrufs stehen die Information über die rechtlichen und praktischen Rahmenbedingungen der Fach- und Nachwuchskräftegewinnung aus dem Ausland sowie die Entwicklung und Implementierung einer flächendeckenden Unterstützungsstruktur, insbesondere für KMU. Ziel ist es, die internationalen Fachkräfte an die Unternehmen sowie die Region nachhaltig zu binden.
- Wer ist förderfähig?
Juristische Personen des öffentlichen und privaten Rechts und Personengesellschaften mit Betriebsstätte in Niedersachsen
- Was muss das Projekt beinhalten?
Zum Beispiel die Unterstützung beim interkulturellen Öffnungsprozess und der Etablierung einer Willkommens- und Anerkennungskultur in den Unternehmen, Sensibilisierung von Unternehmen, insbesondere KMU, für die Möglichkeiten der Fach- und Nachwuchskräftegewinnung aus dem Ausland, insbesondere aus Drittstaaten, Durchführung von Informationsveranstaltungen und Beratungen für Unternehmen, z. B. zu Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen.
- Wie hoch ist die Fördersumme?
Grundsätzlich beträgt die Summe bis zu 200.000 Euro. Die Zuwendung wird als nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt und beträgt bis zu 70 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben. Die Kofinanzierung beträgt mindestens 30 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben und kann durch Eigenmittel oder Drittmittel erfolgen.
- Worauf gilt es außerdem zu achten?
Doppelstrukturen sind zu vermeiden! Das Projekt muss am regionalen Fachkräftebedarf und an der Strategie des zuständigen Regionalen Fachkräftebündnisses ausgerichtet sein und darf noch nicht begonnen haben. Außerdem ist ein Unterstützungsschreiben (Letter of Intent) des zuständigen Regionalen Fachkräftebündnisses dem Projektantrag beizufügen.
Förderaufrufe für Südniedersachsen III: Projektidee? Antragstellung ab sofort möglich!
Hier finden Sie weitere Informationen zum Förderaufruf Weiterbildung von Beschäftigten / Welcome Center. Anträge können ab sofort und bis spätestens 30. April 2024 über das Kundenportal der Niedersächsischen Förderbank gestellt werden.
Ihr Regionales Fachkräftebündnis Südniedersachsen unterstützt Sie gern.
Ansprechpartnerin:
Laura Brünig
Projektleiterin Fachkräftebündnis Südniedersachsen
T. 0551/270713-42
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