BLOG: Fachkräfte in Südniedersachsen

#58 Fachkräfteinitiative für Klimaberufe

veröffentlicht am 14.02.2023; Autor: Benjamin Schulze

Farbenkasten

Die Klimaziele sind ambitioniert und erfordern ein Umdenken in Politik, Gesellschaft und auf den Arbeitsmärkten. Um die Erreichung der Klimaschutzziele voranzutreiben, braucht es sensibilisiertes und geschultes Fachpersonal in den regionalen Unternehmen und Einrichtungen. Es braucht einerseits jene Arbeitskräfte, die konkrete bauliche Maßnahmen umsetzen, als auch andererseits jene, die mit Fachwissen aufklären, beraten, planen und Impulse zum Umdenken setzen. Beide Gruppen werden als Klimaberufe summiert. Die SüdniedersachsenStiftung beabsichtigt als Projektträgerin in Verbindung mit den Mitgliedern des Fachkräftebündnisses Südniedersachsen ab dem 1. Juli 2023 eine dreijährige „Fachkräfteinitiative für Klimaberufe“ als NBank-gefördertes Projekt umzusetzen. Im Fokus stehen hierbei öffentliche Sensibilisierung für Klimaziele und für die Erreichung notwendige Berufe sowie die regionale Fachkräftebindung und -gewinnung in entsprechenden Berufsfeldern. Wir stellen das Vorhaben kurz vor.

Was sind Klimaberufe?

Eine einheitliche und klar abgrenzbare Definition des Begriffs existiert innerhalb der Fachwelt bisher nicht. Allgemeinhin sind damit jene Berufsgruppen gemeint, die direkt dazu beitragen Klimaschutz-Maßnahmen umzusetzen. Sie sind grob in den sieben Berufsfeldern zu identifizieren: Erneuerbare Energien (z.B. Anlagenmechaniker:innen, Elektroniker:innen, Dachdecker:innen), Umwelttechnik (z.B. Abwassertechniker:innen, Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft), Grüne Berufe (z.B. Forstwirt:in, Gärtner:in, Landwirt:in, Pflanzentechnolgin:e), Verpackungsindustrie (z.B. Packmitteltechnolgin:e), Kaufmännischer Bereich (z.B. Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistungen oder im Einzelhandel) sowie Bildung, Planung, Beratung und Verwaltung (z.B. Architekt:in, Berater:in, (Berufschul-)Lehrer:in, Stadtplaner:in).

Projektziele

Das Projekt „Fachkräfteinitiative für Klimaberufe“ adressiert gleichsam Fachkräftemangel und ökologische Transformation. Drei Ziele stehen dabei im Fokus:

  • Erstens sollen regionale Unternehmen, Einrichtungen und potenzielle Arbeitskräfte für Klimaberufe sensibilisiert werden. Hierfür braucht es Aufklärungs-, Vermittlungs- und Beratungsangebote sowie geeignete Netzwerkstrukturen.
  • Zweitens will das Projekt hiesigen Klimaberufen und Angeboten für die Ausbildung, Qualifizierung und Weiterbildung zu mehr Sichtbarkeit und öffentlicher Wahrnehmung verhelfen. Im Zuge dessen sollen auch Entwicklungspotenziale bei regionalen Unternehmen und innerhalb der Bildungslandschaft identifiziert werden. Es gilt gleichsam zu prüfen welche Erwartungen und Bedarfe für eine erfolgreiche Anwerbung potenzieller Arbeitskräfte für Klimaberufe zu erfüllen sind.
  • Drittens soll das Vorhaben dabei unterstützen konkrete Handlungsempfehlungen zu formuliert und ausgewählte Maßnahmen gezielt im Testbetrieb umzusetzen.

Das Vorhaben bietet viele Anknüpfungspunkte zum Regionalen Standortmarketing, weshalb Synergieeffekte genutzt werden können. Grundsätzlich wird das Ziel verfolgt Doppelstrukturen zu verhindern und vorzugsweise an vorhandenen Strukturen anzusetzen.

Zeitplan

Die SüdniedersachsenStiftung hat den Impuls aus Politik und Kommunalverwaltung im September 2022 aufgenommen und seitdem vielfach vorbereitende Gespräche mit Stakeholdern geführt. Sowohl in Dezember 2022 und Januar 2023 haben  umfangreiche Austausch unter Beteiligung der Landkreise Göttingen und Northeim, der Stadt Göttingen, den Kammern, Gewerkschaften und der Agentur für Arbeit stattgefunden, bei dem sich die Teilnehmenden positiv zum Vorhaben bekannt haben. Die SüdniedersachsenStiftung wird das Vorhaben in der nächsten Mitgliederversammlung des Fachkräftebündnisses Südniedersachsen vorstellen und die Zustimmung aller Mitglieder zum Vorhaben erbeten. Bei positiver Empfehlung ist die Einreichung eines entsprechenden Antrags bei der NBank bis zum 31.03.2023 anvisiert, damit der Projektstart zum 01.07.2023 auch förderseitig gehalten werden kann. Zuvor muss jedoch die Kofinanzierung sichergestellt sein.

Ansprechpartner:

Dr. Benjamin W. Schulze
Bereitsleiter Fachkräfte und Willkommenskultur
T. 0551/270713-43
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