BLOG: Fachkräfte Südniedersachsen
#4 Ein Bündnis für Fachkräfte!
veröffentlicht am 24.01.2022; Autorin: Laura Brünig
Gut ausgebildete Fachkräfte sind zu einem raren Gut geworden. Diese Entwicklung wirft bereits lange Schatten. Vor sechs Jahren hat sich auf landesweite Initative das Fachkräftebündnis Südniedersachsen (FKB) gegründet, um sich dieser Problematik anzunehmen. Welche Rolle und Aufgaben dieses Bündnis übernimmt, erklärt dieser Beitrag. Wir beantworten so z.B. folgende Fragen: Was ist das Fachkräftebündnis, welches sind die darüber geförderten Projekte und wie wird eigentlich aus einer Idee zur Fachkräftesicherung ein praktisches Förderprojekt? Vor allem zeigen wir auf, welche Mehrwerte das Fachkräftebündnis für den hiesigen Arbeitsmarkt schafft.
Das Bündnis besitzt schon heute eine große Bedeutung für Fachkräfte in Südniedersachsen.
Hard Facts
- Das Fachkräftebündnis Südniedersachsen ist eines von acht Regionalen Fachkräftebündnissen, die das Land Niedersachsen zur Verbesserung der Fachkräftesituation in den Regionen unterstützt.
- Es ist flächenmäßig eines der kleinsten Fachkräftebündnisse.
- Mehr als 20 Mitglieder aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Kommunen.
- Sein Ziel ist die Schaffung von geeigneten Strukturen, die die nachhaltige Versorgung der Region mit qualifizierten Fachkräften sichern.
- Seit seiner erstmaligen Anerkennung im Jahr 2015 wurden durch das Fachkräftebündnis Südniedersachsen bis heute 11 Projekte in der Region mit einem Volumen von etwa 1,4 Mio. Euro gefördert.
Was ist das Fachkräftebündnis?
Das FKB ist eines von insgesamt acht Regionalen Fachkräftebündnissen, die vom Land Niedersachsen unterstützt werden. Sie dienen der Verankerung der Fachkräfteinitiative Niedersachsen, die 2014 von der Niedersächsischen Landesregierung ins Leben gerufen wurde, um dem voranschreitenden Mangel an qualifizierten Arbeitskräften entgegenzuwirken. Unser Fachkräftebündnis setzt sich aus verschiedenen ArbeitsmarktakteurInnen der Region, wie beispielsweise Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften, Hochschulen, Beschäftigungs- und Wirtschaftsförderungen sowie der Agentur für Arbeit Göttingen, Bildungsinstitutionen, Handels- und Handwerkskammern als auch Kommunen zusammen. Gemeinsam identifizieren sie Bedarfe in der regionalen Fachkräftesicherung und schaffen durch Unterstützung für Fördervorhaben die benötigten Strukturen zur nachhaltigen Versorgung mit qualifizierten Arbeitskräften. Handlungs- und Entscheidungsgrundlage des Bündnisses sind die Kooperationsvereinbarung aus dem Jahr 2015 und eine Geschäftsordnung, die die Zusammenarbeit formell regelt. Die Geschäftsstelle des FKB übernimmt die Koordination der verschiedenen Termine, zu denen sich die Bündnismitglieder zusammenfinden, wie zum Beispiel die Mitgliederversammlungen, die mindestens zwei Mal pro Jahr stattfinden. Hier tauschen sich die Mitglieder des FKB unter anderem zum Status Quo von laufenden Förderprojekten aus und entscheiden über neue Projektanträge. Die Geschäftsstelle hat ihren Sitz bei der SüdniedersachsenStiftung, die ebenfalls Mitglied im Bündnis ist.
Engpässe in der Versorgung mit Fachkräften verhindern
Seit der ersten Anerkennung als Regionales Fachkräftebündnis vor über sechs Jahr wurden bereits elf Projekte mit einem Fördervolumen von circa 1,4 Mio. Euro zur Verbesserung der regionalen Fachkräftesituation initiiert. Es sind insbesondere Projekte gefördert worden, die zur Verbesserung struktureller Voraussetzungen für die Sicherung und Bindung von Fachkräften beitragen (sogenannte Strukturmaßnahmen). Gemäß des Förderprogramms zur Unterstützung Regionaler Fachkräftebündnisse des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung werden außerdem Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und zur Weiterbildung von Beschäftigten gefördert. Es werden aber auch Unternehmen z.B. hinsichtlich Maßnahmen zur Arbeitgeberattraktivität unterstützt. Mit der Bereitstellung von Eigenmitteln in Höhe von mindestens 50 Prozent ist jedes geförderte Projekt auch Ausdruck des starken Engagements der jeweiligen TrägerInnen und PartnerInnen.
Die Mitglieder des Bündnisses beraten ausführlich über vorgelegte Projektinitiativen. Dabei werden Projektideen auf ihre Übereinstimmung mit den in einer Fachkräftestrategie ausformulierten Zielen zur Fachkräftesicherung oder -gewinnung überprüft und etwaige Doppelstrukturen mit bereits bestehenden Initiativen erkannt. Dies garantiert die zielgerichtete Gestaltung von Projekten zur Verbesserung der regionalen Fachkräftesituation und fördert die nachhaltige Versorgung der hiesigen Arbeitsmarktregion mit qualifizierten Arbeitskräften.
Die Arbeitswelt von morgen gemeinsam gestalten, regionale Mehrwerte schaffen und Netzwerkstrukturen intensiv nutzen
Soweit in Kürze zur Frage „Was ist das Fachkräftebündnis Südniedersachsen?“, wagen wir einen Blick in die Zukunft mit der Frage „Was will das FKB sein?“
Aufgrund der erfolgreichen Zusammenarbeit wurde das FKB im September 2021 zum dritten Mal vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung erneut als Regionales Fachkräftebündnis anerkannt. Diese Verlängerung der Anerkennung ist nun bis August 2024 gültig und bestätigt die bisherigen Anstrengungen, die das FKB in den letzten Jahren zur Verbesserung der regionalen Fachkräftesituation unternommen hat. Diesen Weg möchte das Bündnis auch in Zukunft weiter beschreiten, dafür hat es sich Ende 2021 eine neue Fachkräftestrategie gegeben. Diese verfolgt auch weiterhin die Gewinnung von Fachkräften sowie deren Weiterbildung, nimmt jedoch verstärkt die Aktivierung des gesamten Erwerbspersonenpotenzials (hier geht es zum Glossar) vor Ort und seiner Bindung an die Region in den Fokus. Dafür steht die Vision, dem Arbeitsmarkt zur nachhaltigen Versorgung mit qualifizierten Arbeitskräften zu verhelfen und bei der Gestaltung guter Arbeitsbedingungen zu unterstützten. Zu diesem Zweck haben sich die Mitglieder der Mission „Erwerbspersonenpotenzial heben, fördern, halten“ verschrieben.
Um eine größere Reichweite zu erzielen und Doppelstrukturen zu vermeiden, ist es naheliegend, Initiativen zur Sicherung und Verbesserung der Fachkräftesituation zu bündeln. Für die Zukunft möchte sich das FKB daher noch stärker als zentrale Plattform für Fachkräftethemen in der Region positionieren. Dank der differenzierten Zusammensetzung seiner Mitglieder verfügt das Bündnis über die dafür notwendigen Netzwerkbeziehungen.
Ein regelmäßiger Austausch zwischen VertreterInnen von regionalen Unternehmen und dem FKB soll den positiven Effekt auf die gesamte Arbeitsmarktregion künftig weiter erhöhen. Dies geht aus dem Anspruch hervor, die Arbeit des FKB noch praxisnaher zu gestalten. Themenspezifische Talk-Runden sind, neben der bereits seit vielen Jahren in der Region fest verankerten Fachkräftekonferenz, Möglichkeiten für den vertiefenden Austausch aller Arbeitsmarktakteure. Die intensivierte Kommunikation mit Unternehmen der Region ist integraler Bestandteil der neuen Fachkräftestrategie, auf deren Handlungskonzept in einem nächsten Blogbeitrag näher eingegangen wird. Zudem will das Bündnis auch bisher weniger involvierte Institutionen zur Einreichung von Projektideen im Fachkräftebündnis angeregen.
Ein Überblick über vergangene und aktuelle Projekte finden Sie auch auf der Seite des Fachkräftebündnisses.
Ansprechpartnerin:
Laura Brünig
Projektleiterin Fachkräftebündnis Südniedersachsen
T. 0551/270713-42
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