BLOG: Fachkräfte Südniedersachsen

#16 Werben um Fachkräfte – Wir brauchen (auch) einen ganzheitlichen Ansatz

Mini-Beitragsserie zum Thema „Werben um Fachkräfte“ (bisher erschienen #10 und #11)

veröffentlicht am 15.03.2022; Autoren: Robin Abel und Rico Krieger

Farbenkasten

Oftmals treffen die Folgen des Fachkräftemangels kleine und mittelständische Betriebe: Diese sind weniger in der Lage, teure Marketingkampagnen und aufwändige HR-Abteilungen zu finanzieren. Stärker benachteiligt sind oft insbesondere Handwerksbetriebe in ländlichen Räumen. Auch wenn diese, wie bereits erwähnt, nicht selten eigenständig und mit Erfolg tätig wurden, entfallen hier zusätzlich die üblichen Pull-Faktoren der Ballungsräume und Großstädte: Die Angebote im Hinblick auf Kultur- und Freizeitgestaltung sind oft geringer, insbesondere für junge Leute ist dies ein Argument, um sich gegen ein Leben im ländlichen Raum zu entscheiden.

Attraktivität ländlicher Räume ist hoch

Dabei ist es wichtig, die Vorzüge des ländlichen Raumes in den Mittelpunkt zu stellen. Niedrigere Lebenshaltungskosten, ruhigere Verhältnisse, es ist deutlich einfacherer, zu Zwecken der Naherholung ins Grüne zu entfliehen. Der Verkehr ist meist ruhiger, es herrscht oft allgemein weniger Lärm. All dies und noch viel mehr kann das Leben im Ländlichen bieten. Auch für junge Menschen! Es wird vor allem immer wieder deutlich, dass die durchschnittlich höheren Gehälter nicht das einzige sind, was junge Menschen auf dem Weg ins Berufsleben wollen. Work-life-Balance gewinnt immer mehr an Gewicht. Das ist im ländlichen Bereich oft mindestens genau so gut realisierbar, wie in der Großstadt.

Doch dabei sollte auch nicht vergessen werden: Auch in Ballungsraum Göttingen herrscht Fachkräftemangel, Pull-Faktoren hin- oder her. Gerade deswegen ist es von Bedeutung, dass jetzt Stadt und Land Hand in Hand gehen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich Fachkräfte gegenseitig „abgeworben“ werden; das Problem würde nur verlagert, die Region Südniedersachsen selbst jedoch nicht gestärkt. Das Ziel sollte es sein, als Region zusammenzuwachsen und gestärkt durch die Herausforderung zu gehen.

Schlüssel ist offene Kommunikation

Welche Maßnahmen kommen hierzu in Betracht? Zunächst ist es wichtig, alle großen und kleinen Akteure innerhalb der Region an einen Tisch zu holen. Das sind auf der einen Seite die Institutionen der Städte und Landkreise, sowie der Gemeinden, aber auch die großen und kleinen Unternehmen aus Südniedersachsen, die begreifen müssen, dass gemeinschaftliches Handeln sinnvoller ist, als jeden sein eigenes Süppchen kochen zu lassen. Ab diesem Punkt ist effektives Handeln aus einem öffentlichen Netzwerk heraus möglich. Dann können umfangreiche Marketingkampagnen ins Leben gerufen werden, um Südniedersachsen national und international zu mehr Aufmwerksamkeit zu verhelfen.

Marketing, also das Verschaffen von Bekanntheit allein, reicht hier jedoch nicht aus. Vielmehr muss der Region klar werden, dass nicht nur der Status quo entscheidend ist. Es ist außerdem notwendig, die lokalen und regionalen Gegebenheiten langfristig zu verbessern, um Südniedersachsen für Fachkräfte attraktiver zu machen. Die Möglichkeiten sind vielschichtig; eine Verbesserung bzw. ein Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs ist genauso eine Option, wie eine Erweiterung des kulturellen Angebots oder die Umsetzung diverser Maßnahmen zu Verbesserung der allgemeinen Lebensumstände. Dazu zählen insbesondere die Faktoren Gesundheit, Betreuung und Ausbildung, und natürlich Wohnen. Als Region muss also auch viel dafür getan werden, dass Gesundheitseinrichtungen, wie beispielsweise Krankenhäuser, auf dem neuesten Stand sind, aber auch Kindergärten, Schulen und andere Betreuungsangebote sollten in ausreichendem Maße, quantitativ wie qualitativ, vorhanden sein. Außerdem ist es auch Aufgabe der Region über Investitionen für attraktiven und bezahlbaren Wohnraum zu sorgen, so dass Fachkräfte, wenn sie sich für unsere Region entscheiden, auch die Möglichkeit haben, sich anzusiedeln.

Maßnahmen entscheiden über den Erfolg einer Kampagne

Doch welche dieser Maßnahmen sind zielführend? Welche haben sich vielleicht in der Vergangenheit bereits als weniger erfolgversprechend herausgestellt? Natürlich gibt es bereits Pilot-Projekte, die sich mit derartigen Fragestellungen auseinandergesetzt haben. Aus diesen Ergebnissen lassen sich auch Schlüsse für die Zukunft des Fachkräftemarketings in Südniedersachsen ziehen. Zu diesem Zweck sollte auch eine Analyse diverser Initiativen durchgeführt werden. Die Ergebnisse hierzu lesen sich im nächstehn und vorerst letzten Teil unserer Mini-Beitragsserie „Werben um Fachkräfte“. Hier finden Sie die bisher veröffentlichten Beiträge #10 und #11.

Ansprechpartner:

Rico Krieger
Bereichsleitung Regionale Entwicklung und Marketing
T. 0551/270713-34
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