veröffentlicht am 17.07.2024; Autor: Tomas Habekost

Am 12. Juni 2024 fand die 25. Fachkräftekonferenz Südniedersachsen statt, organisiert vom Fachkräftebündnis Südniedersachsen und der Göttinger Geschäftsstelle der IHK Hannover. Die Kernaussage dieser Veranstaltung lautete: Die Integration von ausländischen Arbeitskräften in südniedersächsische Betriebe ist entscheidend für den Erhalt der regionalen Wettbewerbsfähigkeit. Über 60 Interessierte aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Gesellschaft nahmen daran teil. Wir schauen gemeinsamen auf die Veranstaltung zurück.

Integration als Chance für den südniedersächsischen Arbeitsmarkt

Christian Grascha, Leiter der Göttinger Geschäftsstelle der IHK Hannover, betonte die Bedeutung ausländischer Fachkräfte als Chance für den regionalen Arbeitsmarkt. „Der beste Sprach- und Integrationskurs ist der Arbeitsplatz“, erklärte er und hob hervor, dass Integrationsangebote direkt mit der beruflichen Tätigkeit verknüpft sein sollten, um den Weg für eine erfolgreiche Arbeitsmarktintegration zu ebnen. Wichtige Instrumente hierfür sind unter anderem der Job-Turbo der Bundesagentur für Arbeit.

Job-Turbo: Nachhaltige Integration von Geflüchteten

Der Job-Turbo Südniedersachsen, vorgestellt von Tobias Broda (Agentur für Arbeit Göttingen) und Stefan Schäfer (Jobcenter Northeim), soll Geflüchtete intensiver betreuen und gezielter in den Arbeitsmarkt integrieren. Dieses Programm bietet auch Geflüchteten mit geringen Deutschkenntnissen eine reale Perspektive und stärkt die lokale Wirtschaft nachhaltig. Herzstück der Initiative ist ein mehrsprachiges Stellenportal für Migrantinnen und Migranten mit geringen Deutschkenntnissen. Es wurde vom Jobcenter Landkreis Northeim eingerichtet. Zur Stellensuche geht es hier.

Praxisberichte: Neue Wege der Personalgewinnung

Jan Christian Zimara (Zimara GmbH), Benjamin Bock und Christina Jansen (beide Bock Bedachungen GmbH) berichteten über ihre Erfahrungen bei der Personalgewinnung. Zimara betonte die Bedeutung des direkten Drahts zum Jobcenter, um Unterstützungsbedarf zu melden und zeitnah Hilfe zu erhalten. Bock und Jansen unterstrichen, dass der flexible Umgang mit Sprachbarrieren entscheidend ist, um ausländischen Arbeitskräften die Integration zu erleichtern. Digitale Übersetzungs-Tools und mehrsprachige Mitarbeiter:innen sind hierbei eine wertvolle Unterstützung.

Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung

Ein weiteres zentrales Thema war die Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung in Südniedersachsen. Michaela Czulak von der Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen eG erläuterte, wie Zuwander:innen dabei unterstützt werden, ihre Abschlüsse offiziell anerkennen zu lassen. Das schnelle Erlernen der deutschen Sprache sei hierbei der Schlüssel für eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt.

Workshop: Neue Wege der Arbeitsmarktintegration

Im Workshop „Neue Wege der Arbeitsmarktintegration“ diskutierten die Teilnehmer:innen über Hürden und Lösungsansätze für Arbeitgeber und Arbeitssuchende. Im Fokus standen verschiedene Maßnahmen und Möglichkeiten zur Integration von Arbeitssuchenden mit Migrations- und Fluchthintergrund.

Zusammenfassung und Ausblick

Laura Brünig, Projektleiterin des Regionalen Fachkräftebündnis bei der SüdniedersachsenStiftung, fasste die Konferenz zusammen: „Eine gelebte Willkommenskultur bildet die Basis für eine nachhaltige Arbeitsmarktintegration – nicht nur für die, die kommen sollen, sondern insbesondere auch für diejenigen, die bereits hier sind.“ Die Fachkräftekonferenz bietet eine zentrale Plattform für Unternehmen und Institutionen, um sich über neueste Entwicklungen und Projekte zu informieren und neue Impulse für zukünftige Aktivitäten zu setzen.

Die nächste Fachkräftekonferenz Südniedersachsen wird im November 2024 stattfinden. Bleiben Sie informiert und seien Sie dabei, wenn es erneut um die Stärkung der regionalen Wirtschaft geht!