BLOG: Fachkräfte Südniedersachsen

#11 Werben um Fachkräfte – Individuelle Maßnahmen helfen

Mini-Beitragsserie zum Thema „Werben um Fachkräfte“ (bisher erschienen #10)

veröffentlicht am 25.02.2022; Autoren: Robin Abel und Rico Krieger

Farbenkasten

Dass der Fachkräftemangel nicht nur deutschlandweit, sondern auch in Südniedersachsen eines der großen Probleme der nächsten Jahre ist, wurde unlängst erkannt. Offen ist jedoch die Frage, wie wir dieses Problem als Region lösen können. Da vonseiten der Politik bisher wenig konkrete Maßnahmen in Aussicht gestellt wurden, sind viele Unternehmen bisher eigenverantwortlich tätig gewesen. Dies auch durchaus mit Erfolg: Einigen Unternehmen gelang es, mittels verschiedenster Maßnahmen Nachwuchs für sich zu gewinnen. Wir schauen im Folgenden auf Erfahrungen einiger Handwerksbetriebe.

Ursachen für den Fachkräftemangel sind vielschichtig

Dafür ist es zunächst einmal vonnöten, zu evaluieren, worin der Mangel an Fachkräften begründet liegt. Das gestaltet sich oft schwerer, als es zunächst klingen mag: Die Ursachen sind oft vielschichtig und komplex. Insbesondere für das Handwerk, dem Wirtschaftsbereich, in dem momentan besonders große Knappheit an Fachkräften herrscht, haben sich jedoch in den letzten Jahren einige, wenn auch nicht alle, Ursachen herauskristallisiert.

Im Göttinger Tageblatt vom 4. Oktober 2021 stellen sich diese zum Beispiel wie folgt dar: Insbesondere graue es jungen Menschen vor einem Beruf im Handwerk wegen der schweren körperlichen Arbeit. Hinzu kämen oft lange An- und Abreisewege, schlechtes Wetter und das Risiko, wegen der schweren Arbeit frühzeitig berufsunfähig zu werden. Klar ist doh aber: Das Image des Handwerks ist oftmals schlechter als in der realen Wirklichkeit! Göttinger ForscherInnen können zeigen, dass Handwerk glücklich macht.

Handwerk als attraktiver Wirtschaftsbereich der Zukunft

So sollte vielmehr in den Fokus gerückt werden, welche Vorteile die Tätigkeit im Handwerk mit sich bringt: Die Tariflöhne sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, die Ausbildungsvergütung ist, im Verhältnis zu anderen Ausbildungsberufen, vergleichsweise hoch. Außerdem ist es möglich, sich eine zusätzliche Altersvorsorge z.B. über die Sozialkassen der Bauwirtschaft zu sichern. Zudem ist eine zusätzliche Gratifikation, wie beispielsweise „Schlechtwettergeld“, eine mögliche Maßnahme, schlechtere Arbeitsbedingungen zumindest finanziell zu kompensieren.

Außerdem kann das Handwerk attraktiv sein für junge Leute, deren Risikoaversion geringer ist: Selbstständigkeit im Handwerk ist nicht nur steuerlich attraktiv. So können sich Selbstständige ihre Arbeit deutlich freier einteilen, und auch die finanzielle Rentabilität ist nicht von der Hand zu weisen. Außerdem ist das Risiko einer Selbstständigkeit im Handwerk deutlich geringer, als das in anderen Branchen der Fall ist. Das Handwerk zählt zu einem der krisenfestesten Wirtschaftsbereiche überhaupt, und die Auftragslage könnte augenblicklich kaum besser sein.

Insbesondere Handwerksbetriebe ergreifen oft eigenständig Maßnahmen

Gerade weil das so ist, und viele Handwerksbetriebe händeringend nach neuen Auszubildenden suchen, sind sie sehr kreativ geworden. So bieten mache beispielsweise an, ihren Azubis den Führerschein zu finanzieren, sowie anschließend Zugriff auf Firmen- und Dienstwagen zu gewähren. Auch gibt es Handwerksbetriebe, die den jungen Azubis E-Bikes zur beruflichen und privaten Nutzung zur Verfügung stellen.

Viele Betriebe, auch außerhalb des Handwerks, haben es sich zu eigen gemacht, explizit mit Schulen zusammenzuarbeiten, um SchülerInnen allgemeinhin für eine Ausbildung zu begeistern. Auch werden von diesen meist kleinen und mittelständischen Betrieben gezielt etwa Frauen, StudienabbrecherInnen und MigrantInnen angesprochen, um auch deren Potenzial voll auszuschöpfen.

Oft fehlen für Marketing Mittel und Erfahrung

Dabei geht jedoch nicht immer alles unproblematisch zu: So haben gerade kleine und mittelständische Unternehmen oft weder die Mittel, noch die Erfahrung, um eine aufwendige und langfristige Personalakquise durchzuführen. Somit werden manche Stellen, so interessant sie auch sein mögen, für die breite Masse oft gar nicht sichtbar, weil das Unternehmen zu wenig wahrgenommen wird.

Ein einheitlicher, professionell ausgestalteter und extern organisierter Lösungsansatz verspricht hier, der Schlüssel zum Erfolg zu werden. Wie ein solcher Ansatz aussehen könnte, woran es für einen solchen Lösungsansatz bedarf und was Südniedersachsen von einem solchen Ansatz gewinnen kann, dazu mehr im nächsten Teil unserer Mini-Beitragsserie um Thema „Werben um Fachkräfte“ (bisher erschienen #10) .

 

 

Ansprechpartner:

Rico Krieger
Bereichsleitung Regionale Entwicklung und Marketing
T. 0551/270713-34
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