‚Circular Entrepreneurship Education Plus‘-Projekt zu Besuch beim Theodor-Heuss-Gymnasium Göttingen.

‚Circular Entrepreneurship Education Plus‘-Projekt zu Besuch beim Theodor-Heuss-Gymnasium Göttingen.
Foto: PFH Private Hochschule Göttingen / Campen.

Göttingen. Wie eigene Projekt- und Geschäftsideen entwickelt werden können und welche Tools zur Umsetzung eines Geschäftsmodells benötigt werden, haben mehr als 20 Schüler:innen des Theodor-Heuss-Gymnasiums Göttingen (THG) erfahren. Vom 17.-19. Juni erarbeiteten sie im Rahmen des Projekts „Circular Entrepreneurship Education Plus“ (CEE+) des ZE Zentrum für Entrepreneurship der PFH Private Hochschule Göttingen (PFH) nachhaltige Geschäftsideen und präsentieren diese. Das Projekt wird mit der Unterstützung des Regionalen Fachkräftebündnisses Südniedersachsen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert.

„Von der ersten Idee bis zur konkreten Umsetzung – Die Begeisterung und Leistung der Schülerinnen und Schüler bei der Erarbeitung eigener Startup-Ideen zeigt uns, dass wir mit unserem Ansatz richtig liegen“, fasste Dr. Mark Euler von der PFH die Projekttage zusammen. Dabei standen laut Euler die Problemlösungskompetenz, die Förderung von innovativem Denken und die Sensibilisierung der Schüler:innen für die Themen Entrepreneurship, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft im Fokus.

Ganzheitlicher Ansatz als Schlüssel zum Erfolg

„Wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz, um die Schüler:innen beim Aufbau und der Entwicklung von unternehmerischen und auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Handlungskompetenzen zu unterstützen“, so der Mitarbeiter des ZE. Auch die Lehrkräfte Sandy Konradi-Rieche und Katrin Binder, die das Projekt während der THG-Projekttage seitens der Schule begleiteten, waren von der intrinsischen Motivation ihrer Schüler:innen begeistert und freuten sich über deren neu hinzugewonnenen Kompetenzen.

Nach einem Einstieg in das Thema mit kurzen Impuls- und Fachvorträgen sollten die Schüler:innen eine eigene Projektidee zu einem zuvor eruierten Problem oder Bedarf entwickeln und deren Umsetzbarkeit bewerten. In der anschließenden Konzeptphase wurde das Business Model Canvas angewandt. Dabei wurden mithilfe der Geschäftsmodellkarte verschiedene Komponenten des jeweiligen Geschäftsmodells visualisiert und strukturiert, um dessen Zusammenhänge sowie Tragfähigkeit besser zu verstehen.

Die anschließende Meilensteinplanung leitete das letzte Modul ein: Am letzten Projekttag gestalteten die Schüler:innen die erarbeiteten konkreten Produkte und Dienstleistungen unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsprinzipien und testeten diese mithilfe eines Prototyps. Zudem wurden die erarbeiteten Ideen in einem Pitch vorgestellt und in ein Pitchvideo für eine mögliche Crowdfunding-Kampagne übertragen. Die Ideen reichten dabei von einer nachhaltigen modular aufgebauten Haarbürste bis hin zu einer „GÖfunden-App“, die als eine Art mobiles Göttinger Fundbüro fungieren soll.

Prof. Dr. Bernhard Vollmar als Projektleiter zeigte sich projektübergreifend zufrieden und blickte voraus: „Ob in Schulen in Göttingen, Osterode, Northeim, Einbeck oder Duderstadt – die akribische Arbeit trägt Früchte, denn die aktuellen Ergebnisse der Begleitforschung fallen sehr positiv aus.“ Bei der Evaluation des Projekts wurden die Entrepreneurship-Kompetenzen der Schüler:innen vor und nach dem Workshop-Programm mithilfe eines Kompetenzchecks erhoben und auf dieser Basis die Kompetenzentwicklung ausgewertet.

An der Umfrage nahmen bislang 380 Schüler:innen und 9 Schulen teil. Diese zeigt: Die Schüler:innen haben einen Kompetenzzuwachs in beinahe allen Bereichen. Dank der Projektarbeit können die Schüler:innen unter anderem besser beurteilen, welchen sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Nutzen ihre Ideen haben. Zudem fühlen sie sich deutlich sicherer und kompetenter bei der Auswahl der richtigen Mittel, um die Ideen umzusetzen. Auch können die Schüler:innen besser einschätzen, welche Auswirkung ihre Idee auf die Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt haben.

Circular Entrepreneurship Education Plus findet Unterstützung

„Neben den Kooperationspartnern aus der Wirtschaft und den teilnehmenden Partnerschulen wird das ‚Circular Entrepreneurship Education Plus‘-Projekt im Rahmen des Bündnisses unter anderem auch von den regionalen Kammern, Kommunen, Vereinen und Wirtschaftsförderungen sowie der Agentur für Arbeit Göttingen unterstützt.“, weist Laura Brünig, Projektleiterin des Regionalen Fachkräftebündnisses Südniedersachsen, auf die zahlreichen Unterstützer der Initiative hin.

Über das ‚Circular Entrepreneurship Education Plus‘-Projekt:

Durch die Integration eines Circular Entrepreneurship Education Plus-Programms möchte das ZE Zentrum für Entrepreneurship in diesem Folgeprojekt des erfolgreichen Vorgängers „CEE” die Berufsorientierungsangebote an regionalen Schulen erweitern und das Interesse der Schüler:innen für die Themen Gründung, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft wecken. Hierzu werden verschiedene Angebote und Methoden zur Frühsensibilisierung, -aktivierung und Qualifizierung eingesetzt. Durch eine enge Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen erhalten die Schüler:innen zudem regelmäßig Einblicke in die betriebliche Praxis.

Hier gibt es mehr Informationen zum ‚Circular Entrepreneurship Education Plus‘-Projekt.

Impressionen von der Projektwoche am THG