Südniedersachsen. Bildungskonferenz Südniedersachsen 2024: „Stark für morgen“ – das war die Kernaussage der Veranstaltung, die am 5. November in der Multifunktionshalle der Stadt Einbeck stattfand. Mehr als 170 Akteur:innen aus dem Bildungsbereich nahmen an der von der Bildungsregion Südniedersachsen organisierten Veranstaltung teil.
„In einer sich rasant verändernden Welt ist es unsere Aufgabe, Kinder und Jugendliche mit den notwendigen Kompetenzen auszustatten, um die Herausforderungen von morgen selbstbewusst und kreativ zu meistern“, machte Northeims Landrätin Astrid Klinkert-Kittel zu Beginn deutlich. Auch Dezernent Alp Turan vom Regionalen Landesamt für Schule und Bildung Braunschweig betonte: „Wir müssen zusammen ein Bildungsumfeld schaffen, in dem junge Menschen ihr volles Potenzial entfalten und die Anforderungen einer dynamischen Welt besser meistern können.“
Laut Julia Koblitz, Bereichsleiterin der Bildungsregion Südniedersachsen bei der SüdniedersachsenStiftung, ist Bildung der Schlüssel zur Zukunft: „Nur gemeinsam können wir sicherstellen, dass unsere Bildungsangebote den Anforderungen einer digitalen und nachhaltigen Gesellschaft im Wandel gerecht werden.“ Hierfür biete die Bildungskonferenz eine passende Plattform.
Bildungskonferenz Südniedersachsen 2024 mit spannenden Impulsvorträgen
Im anschließenden Impulsvortrag zum Thema „Schule der Zukunft: Sieben Handlungsoptionen“ zeigte Prof. Dr. Olaf-Axel Burow vom IF Institute for Future Design auf, wie episodisches Zukunftsdenken als zentrale Kompetenz bei Schüler:innen gefördert werden kann. Damit ist die Fähigkeit gemeint, sich selbst in zukünftige Szenarien hineinzudenken und konkrete Vorstellungen über mögliche Entwicklungen auszubilden. Prof. Burow verdeutlichte, dass das episodische Zukunftsdenken entscheidend für eine aktive und selbstbestimmte Lebensgestaltung ist. Es könne Schüler:innen helfen, klarere berufliche und persönliche Ziele zu entwickeln sowie ihre Problemlösungsfähigkeiten und Motivation zu stärken.
Dabei präsentierte der Bildungsexperte sieben konkrete Handlungsoptionen für Schulen, die gezielt in den Unterricht integriert werden müssten: von der Erschließung neuer Bildungsräume über die Sicherung von Gesundheit und Resilienz bis zur kreativen Nutzung der Digitalisierung mit KI-Tools – es brauche verschiedene Fähigkeiten und Kompetenzen, um eine „Schule der Zukunft“ zu gestalten, in der junge Menschen bestmöglich auf die Anforderungen einer dynamischen Welt vorbereitet werden.
Auch Bildungsautorin Jamila Tressel setzt sich für einen strukturellen Wandel im deutschen Bildungssystem ein und nutzte die Bildungskonferenz Südniedersachsen 2024 um darauf aufmerksam zu machen. In Ihrem Beitrag zum Thema „Bildung im Aufbruch: Ideen zur Bildungstransformation“ ging sie auf die zentralen Zukunftsherausforderungen im Bildungssektor ein. Ihrer Meinung nach sind insbesondere Kinder und Jugendliche vom Leistungsdruck der Optimierungsgesellschaft betroffen. Um die eingefahrenen Bildungsmuster aufzubrechen, brauche es einen grundlegenden Paradigmenwechsel.
Laut Tressel müssten Bildungsakteure hierfür mit Unsicherheiten, disruptiven Veränderungen und der aufkommenden Komplexität besser umzugehen lernen. Eine wertschätzende Lernkultur, die Fehler als Teil des Lernprozesses betrachtet und Raum für Experimentieren und innovatives Denken schafft, ist ein wichtiger Baustein für diese Transformation. Dies könne jedoch nur gelingen, wenn verstetigte Projekttage, gezielte Einzelcoachings durch Tutor:innen oder individualisierte Lernformate wie der „FREI DAY“ in Schulen etabliert werden.
Bildungskonferenz Südniedersachsen 2024 ein voller Erfolg
Nach den Impulsvorträgen konnten die Teilnehmer:innen sich untereinander austauschen und vernetzen. Eine Galerie stellte zudem bereits umgesetzte oder geplante Vorhaben sowie Projekte zum Thema „Bildung der Zukunft“ von unterschiedlichen Bildungseinrichtungen aus. Carola Müller, im Vorstand der SüdniedersachsenStiftung für das Thema Bildung zuständig, zeigte sich mit Ablauf und Ergebnissen der Bildungskonferenz sehr zufrieden: „Diese Konferenz hat gezeigt, dass wir als Bildungsregion bestens aufgestellt sind, um die Bildungslandschaft in Südniedersachsen zukunftsorientiert zu gestalten und neue Ansätze für eine resiliente und moderne Bildungsarbeit zu entwickeln.“
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