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#103 Bunte Osterbräuche weltweit
veröffentlicht am 26.03.2024; Autorin: Ulrike Streicher
Das Osterfest wird auf der ganzen Welt gefeiert und ist eine Zeit, die mit verschiedenen Traditionen und Bräuchen verbunden ist. Von tief verwurzelten religiösen Riten bis hin zu lustigen und skurrilen Festlichkeiten gibt es eine Vielzahl von Osterbräuchen, die die Vielfalt der menschlichen Kultur widerspiegeln. In diesem Blog-Beitrag werden fünf außergewöhnliche Osterbräuche aus verschiedenen Teilen der Welt vorgestellt und ihre Bedeutung näher betrachtet.
1. Die Oster-Inseln in Chile: Ein Mystisches Osterphänomen
Die Osterinseln vor der Küste Chiles sind berühmt für ihre beeindruckenden Moai-Statuen, die im Laufe der Jahrhunderte von den Ureinwohnern erbaut wurden. Das Osterfest auf den Osterinseln ist geprägt von traditionellen Tänzen, Musik und Festlichkeiten, die die spirituelle Verbindung der Einheimischen mit ihren Vorfahren feiern.
2. Die Osterhexen in Schweden: Eine farbenfrohe Tradition für Kinder
In Schweden ist die Osterhexe „Påskkäring“ eine bekannte Figur, die am Gründonnerstag auf ihrem Hexenberg Blåkulla ihr Unwesen treibt. An diesem Tag verkleiden sich Kinder als Hexen mit bunten Kopftüchern und Besenstielen, um von Tür zu Tür zu gehen und Süßigkeiten zu sammeln. Im Gegenzug verschenken sie selbstgebastelte Osterbriefe.
3. Das Krimi-Fieber in Norwegen: Eine spannende Tradition für die Osterferien
In Norwegen ist Ostern die Zeit des Krimi-Fiebers. Während der Osterferien liest, hört oder schaut das ganze Land Kriminalgeschichten und Thriller, eine Tradition bekannt als „Påskekrimmen“. Selbst Verlage sowie Radio- und Fernsehstationen beteiligen sich, indem sie spezielle Krimis veröffentlichen. Diese Tradition schafft eine gemeinsame Erfahrung und bringt Menschen zusammen, um die Spannung und das Rätselraten zu genießen.
4. Kostümparaden in den USA: Ein farbenfrohes Ostererlebnis
Die USA sind bekannt für ihre bunten Kostümparaden, wie die „Easter Parade“ auf der 5th Avenue in New York. Menschen in aufwändigen Kostümen und mit blumengeschmückten Hüten ziehen durch die Straßen und feiern die Auferstehung. Begleitet von Blaskapellen und farbenfrohen Osterwagen erinnern diese Paraden an die festlichen Umzüge des Karnevals in Düsseldorf, Köln oder Mainz.
5. Die Wasserschlacht in Polen: Ein erfrischender Brauch für den Ostermontag
In Polen wird das Osterfest mit einer besonderen Tradition gefeiert – einer ausgelassenen Wasserschlacht am Ostermontag, bekannt als „Śmigus Dyngus“ oder „nasser Montag“. Bewohner:innen jagen sich gegenseitig mit Eimern, Wasserpistolen und Wasserbomben quer durch die Stadt, bis sie völlig durchnässt sind. Diese Brauch geht bis ins Mittelalter zurück, als Junggesellen ihre Zuneigung durch das Bespritzen ihrer Auserwählten mit Wasser zeigten. Heute nehmen Frauen und Männer gleichermaßen an diesem österlichen Wet-T-Shirt-Contest teil.
Deutsche Osterbräuche: Eine Traditionelle Feierlichkeit
Diese Osterbräuche sind eine faszinierende Darstellung der Vielfalt und Kreativität menschlicher Traditionen. Doch auch deutsche Osterbräuche sind ein faszinierendes Kaleidoskop aus fröhlichen Festlichkeiten bis hin zu althergebrachten Riten.
1. Das Osterfeuer: Ein Flammendes Spektakel
Ein sehr bekannter deutscher Osterbrauch ist das Entzünden von Osterfeuern. Diese Feuer haben ihre Wurzeln in heidnischen Frühlingsritualen und symbolisieren den Übergang von der Dunkelheit des Winters zum Licht des Frühlings. Die Gemeinschaft kommt zusammen, um das Feuer zu entzünden und sich an der Wärme und dem Licht zu erfreuen, während sie den Frühling willkommen heißt.
2. Das Osterwasser: Reinheit und Segen
In einigen Teilen Deutschlands ist es Brauch, am Ostermorgen Wasser aus einem Brunnen zu schöpfen, das als besonders rein und segensreich gilt. Dieses Osterwasser wird oft als Symbol für Reinheit und Erneuerung betrachtet und wird traditionell für Segnungen verwendet, sei es im Haushalt oder auf den Feldern, um eine gute Ernte zu sichern.
3. Das Osterhasenrennen: Ein Spaßiges Spektakel
In einigen ländlichen Gegenden Deutschlands findet das traditionelle Osterhasenrennen statt, bei dem kunstvoll gestaltete Holzhasen gegeneinander antreten. Dieses amüsante Spektakel zieht jedes Jahr zahlreiche Zuschauer an und ist ein beliebter Osterbrauch, der Jung und Alt gleichermaßen begeistert.
4. Das Osterlachen: Ein Ausdruck von Fröhlichkeit
Eine alte, doch noch immer lebendige Tradition zu Ostern ist das „Osterlachen“, ein Brauch, der in vielen Gemeinden zelebriert wird. Während der Osterpredigt erzählt der Priester lustige Anekdoten, auch bekannt als „Ostermär“ oder „Ostermärlein“, um die Gläubigen zum Lachen zu bringen. Diese Tradition reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück und war bis ins 17. Jahrhundert ein fester Bestandteil der Osternacht-Liturgie. Obwohl sie im 18. Jahrhundert an Bedeutung verlor, wird sie in einigen Gemeinden auch heute noch gerne praktiziert. Das Osterlachen dient dazu, den Charakter des Osterfestes als ein Fest der Freude zu betonen, bei dem wir allen Grund haben, zu lachen.
5. Von Hicken-Bicken bis Eiersmieten: ostfriesische Osterspiele für die ganze Familie
Der Ostersonntag wird unter den Ostfriesen liebevoll als „Hicken-Bicken-Sönndag“ bezeichnet und ist vor allem bei den Kindern der Höhepunkt der Osterfeiertage. An diesem legendären Tag begeben sich die Kinder auf die spannende Ostereiersuche und sammeln bunte Eier, die sie wie kostbare Schätze hüten. Die Ostereier kommen dann beim sogenannten „Hicken-Bicken“ zum Einsatz. Dabei treffen zwei Spieler:innen mit einem Osterei bewaffnet aufeinander, und derjenige Spielende, dessen Ei beschädigt wird, verliert das Spiel. Die einfachen Regeln machen dieses Osterspiel zu einem unterhaltsamen Vergnügen für Jung und Alt und bringen jede Menge Spaß.
Ein weiteres beliebtes Osterspiel in Ostfriesland ist das „Eiertrüllen“, bei dem bunte Ostereier von verschiedenen Erhöhungen wie Hügeln, Wällen, Deichen oder Dünen hinunterrollen. Am „eiertrulleden Maandag“, dem Ostermontag, strömen seit über hundert Jahren bis zu 300 Besucher:innen zum Plytenberg, dem höchsten Hügel Ostfrieslands, um dort die bunten Eier den Hang hinunterrollen zu sehen und sie unten mit großer Freude aufzufangen.
Beim „Eiersmieten“ werden die Ostereier direkt oder mit einem Strumpf um die Wette geworfen. Dabei ist das Ziel nicht nur, das Ei weit zu werfen, sondern auch, dass es möglichst unbeschadet landet. Je heiler das Ei, desto besser schneidet der Teilnehmer ab.
„Nötenscheeten“, was auf Plattdeutsch so viel bedeutet wie „Nüsse schießen“, ist eine weitere lustige Angelegenheit für Groß und Klein, bei der die Spieler:innen versuchen, gegeneinander die meisten Walnüsse aus einer kreisförmigen Markierung zu schießen, ähnlich wie beim bekannten Spiel „Boccia“. Der Abstand der Spieler:innen zum Kreis beträgt zwischen fünf und zehn Metern, und als idealer Spielort bietet sich der hauseigene Hof oder ein Parkplatz an.
Ansprechpartner:
Dr. Benjamin W. Schulze Bereitsleiter Fachkräfte und Willkommenskultur T. 0551/270713-43 mailen
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