Jungen Menschen Gründungsinteresse vermitteln, sie den eigenen beruflichen Werdegang früh in die Hand nehmen und Transformationsprozesse aktiv mitgestalten lassen, dazu regt das Land Niedersachsen mit seinem Projekt DigitalSTARTer auch in Südniedersachsen an.
DigitalSTARTer – Ein Sprungbrett für junge gründungsinteressierte Menschen
Unter dem Motto „Digital unternehmerisch durchstarten“ veranstaltet die Initiative „Start-up Niedersachsen“ des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung gemeinsam mit dem Niedersächsischen Kultusministerium und dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur erneut einen Ideenwettbewerb an weiterführenden Schulen. Das Zentrum für Entrepreneurship der PFH Private Hochschule Göttingen, einem langjährigen Mitglied im Fachkräftebündnis Südniedersachsen, ist erneut mit der Umsetzung des Wettbewerbs betraut.
Erkenntnisse aus der Auftaktveranstaltung zum DigitalSTARTer
Die Auftaktveranstaltung des diesjährigen Wettbewerbs war eine gute Gelegenheit, die Bestrebungen des Landes zur Vermittlung von Gründungskompetenzen an Schulen genauer kennenzulernen. Gleich zu Beginn der Veranstaltung wurde deutlich, dass man nicht weniger als den Anspruch hat, dass „die nächste große digitale Erfindung aus Niedersachsen“ kommt.
Schule als Katalysator für Future Skills
So zumindest wünscht es sich Samir Roshandel, Themenmanager bei startup.niedersachsen für den Bereich Entrepreneuship Education, der den Wettbewerb vorstellte. Er nahm die Umbrüche, die sich durch die Digitalisierung wirtschaftlich und gesamtgesellschaftlich für die Region und das Land Niedersachsen ergeben, in den Fokus seiner Keynote. Die Förderung der entsprechenden Kompetenzen an (allgemeinbildenden) Schulen wird, insbesondere mit Blick auf die rasante Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI), zur zentralen Aufgabe.
KI mache es dringend erforderlich, Schüler:innen frühzeitig die benötigten Kompetenzen an die Hand zu geben, damit diese ihren Platz in der sich verändernden Arbeitswelt finden. Das Ziel des diesjährigen Wettbewerbs ist es, eine Gründungsidee zum Thema KI zu entwickeln, auszuarbeiten und zu präsentieren. Roshandel richtete sich direkt an die anwesenden Schüler:innen und fand deutliche Worte: „Seid mutig, eure eigenen Ideen zu verwirklichen und eure Fähigkeiten in den Bereichen auszubauen, die euch antreiben.“ Er ermutigte die Anwesenden weiterzumachen, auch wenn eine Idee nicht funktioniere.
Just Do it-Mentalität
Entrepreneurship Education ist dabei nicht als starres Konstrukt zu verstehen, das streng dem Lehrplan folgt. Vielmehr geht es darum, die unternehmerischen Fähigkeiten der Schüler:innen auf verschiedenen Ebenen zu fördern und ihre individuellen Bedürfnisse zu beantworten, um sie fit für den eigenen Berufsweg zu machen. Dieser Weg mündet nicht zwangsläufig in ein Studium oder zieht eine Ausbildung nach dem Schulabschluss nach sich. Es kann auch die Gründung einer eigenen Firma bedeuten, was wiederum Mut und wirtschaftliche Kenntnisse erfordert.
Diese sollen den Schüler:innen niedrigschwellig vermittelt werden; die Lehrkräfte fungieren dabei als Mentoren. Wie wichtig es ist, Schulen für die individuelle Entwicklung von Entrepreneurship-Kompetenzen zu sensibilisieren, betonte Alexander Georgiadis, Leiter des Referats Digitalisierung, Digitale Gesellschaft und Fachkräfte im Niedersächsischen Wirtschaftsministerium. Die frühzeitige Einbindung von Hochschulen und Ausbildungsbetrieben sei dabei ein Wettbewerbsvorteil.
Entrepreneurship als Querschnittskompetenz
Georgiadis lobte das Engagement, mit dem das vom Fachkräftebündnis geförderte Projekt der PFH den Bereich Circular Entrepreneurship Education für Schüler:innen erlebbar macht. Das Workshopformat der Hochschule wird mittlerweile von mehr als zehn Schulen in der Region regelmäßig angenommen. Es führt die Schüler:innen nicht nur an wirtschaftliche Zusammenhänge heran. Vielmehr hilft es ihnen, die individuellen Fragestellungen weiterzuentwickeln, sowie mit zunehmendem Kompetenzaufbau das eigene Gründungsinteresse zu schärfen.
Laut Georgiadis sei es wichtig, kreativ zu bleiben, und sich das Interesse, Veränderung herbeiführen zu wollen, zu bewahren. Das bedeute vor dem Hintergrund der Transformationsprozesse auch, unkonventionelle Ideen einzubringen. „Dass man dabei möglicherweise scheitert, gehört dazu“, so der Digitalisierungsexperte.
Fazit und Ausblick zur Auftaktveranstaltung DigitalSTARTer
Die Auftaktveranstaltung zum DigitalSTARTer verdeutlichte, dass die Förderung von individuellen Interessen und Kompetenzen entscheidend für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit des Landes ist. Entrepreneurship Education und die Vermittlung eines entrepreneurial mindsets in Schulen sind frühzeitige Hebel zur Bewältigung des Fachkräftemangels. Das gilt für den digitalen Gründungswettbewerb an Schulen genauso wie für Beschäftigte in Betrieben. Denn: Lebenslanges Lernen, die Qualifizierung aller Erwerbspersonen und Weiterbildung von digitalen Kompetenzen sind Aufgaben, die sich durch die digitale Transformation, aber auch aus den ökologischen und demografischen Umbrüchen, gesamtgesellschaftlich ergeben.
Maßnahmen zur Bewältigung dieser Aufgaben erarbeitet das Fachkräftebündnis Südniedersachsen aktuell in seiner neuen Fachkräftestrategie. Gleichzeitig bestätigen die Aussagen im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum DigitalSTARTer die bisher vom Fachkräftebündnis ergriffenen Initiativen, um dem Fachkräftemangel in der Region gezielt entgegenzuwirken.
Hier gibt es mehr Informationen zum DigitalSTARTer in Niedersachsen.
Hier gibt es mehr zur aktuellen Strategie des Fachkräftebündnis Südniedersachsen.