Blog: ViridisH2 Südniedersachsen
#27 Stadt, Land, Wasserstoff
veröffentlicht am 14.05.2021
In ländlich geprägten Regionen gewinnt Wasserstoff mehr und mehr an Bedeutung.. Foto: Pixabay
In unserem Beitrag #22 „Was zeichnet eine Wasserstoffregion aus?“ berichteten wir bereits über die Voraussetzungen, die bisher erfolgreiche Wasserstoffregionen verbinden und auszeichnen. Doch nicht nur die vorgestellten urbanen Regionen treiben die Entwicklung von grünem Wasserstoff in Deutschland voran. Auch in den ländlich geprägten Regionen gewinnt der alternative Energieträger mehr und mehr an Bedeutung.
Brennstoffzellenzüge verbinden
Unterstützt durch Förderungen des Nationalen Innovationsprogrammes (NIP II) werden bis 2024 insgesamt 6 Züge mit Brennstoffzellenantrieb das nördliche Brandenburger Umland an das Verkehrsnetz der Hauptstadt anbinden. Fahren werden sie auf der Regionalbahnlinie RB27 zwischen Berlin-Wilhelmsruh und Groß Schönebeck teils auf aktuell stillgelegten, historischen Strecken, die im Augenblick reaktiviert werden. Der Energieerzeuger Enertrag, die Kreiswerke Barnim und die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) wollen etwa 100 Millionen Euro in das Vorhaben investieren. Neben den Anschaffungskosten der Züge werden ebenfalls die Kosten für den Aufbau eines H2-Kraftwerkes gefördert, das den benötigten grünen Wasserstoff via Windkraft produzieren wird. Wasserstoff sei im Verkehrsbereich eine ideale Ergänzung zum Strom und die Voraussetzung für eine erfolgreiche Energiewende, so Entrag-Chef Jörg Müller.
Überschüssigen Photovoltaik-Strom sinnvoll nutzen
Im Landkreis Schweinfurt wird zurzeit mehr Strom durch Sonnenenergie produziert, als man verbraucht. Zusätzlich wächst durch die Abschaffung des sogenannten Photovoltaik-Deckels die Zahl der Bauanträge für Freiflächenanlagen um 500 Prozent. Um diesen überschüssigen Strom sinnvoll zu verwenden bewirbt sich der Landkreis als „HyExpert“-Region im Rahmen des HyLand-Förderprogramms des Bundes. Statt den Strom ins Netz einzuspeisen sieht das Konzept einen direkten Verbrauch in Elektrolyseuren vor, um somit grünen Wasserstoff zu produzieren. Erste Signale aus der Wirtschaft für eine Umrüstung der Flotten auf Wasserstoff sind demnach schon im Landratsamt eingegangen. Immerhin gebe es 62 Logistik-Unternehmen im Kreis. Und die Gemeinde Werneck interessiere sich für den Bau einer Wasserstofftankstelle.
Individuelle Konzepte für individuelle Regionen
Es wird deutlich: Wasserstoff lässt sich unter vielen verschiedenen Voraussetzungen produzieren und verbrauchen. Besonders im ländlichen Raum ist eine Besinnung auf die eigenen Stärken notwendig aber auch von Vorteil, um individuelle Maßnahmen ergreifen zu können. Dies gilt auch für uns in Südniedersachsen. Ein Sprichwort trifft hierfür den Nagel auf dem Kopf: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und der Wille für grünen Wasserstoff ist in unserer Region äußerst groß.
Ansprechpartner:
Dr. Benjamin Schulze Projektleiter ViridisH2 Südniedersachsen T. 0551/39-21755 mailen
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