Blog: ViridisH2 Südniedersachsen

#24 Die Europäische Union zieht die Zügel an

 

 

veröffentlicht am 23.04.2021

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EU intensiviert ihre Anstrengungen im Kampf gegen die Erderwärmung. Foto: Pixabay

Alle Klimaziele orientieren sich an zwei großen Zahlen: dem Jahr 2050 als großes Fernziel der Dekarbonieriung sowie dem Jahr 2030 als wichtiger Meilenstein auf dem Weg dorthin. Sowohl die Europäische Union als auch Bund und Länder wollen mit diversen Maßnahmen gegen die Erderwärmung vorgehen und die Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Jahr 1990 deutlich senken. Zwar konnte der Anstieg an Emissionen in den letzten Jahren ausgebremst werden; eine Trendumkehr ist dennoch noch nicht abzusehen. Als Konsequenz hat die EU ihr Klimaschutzziel jüngst überarbeitet – doch wird dies ausreichen?

EU-Staaten und Europäisches Parlament einigen sich auf einheitliches Vorgehen

Im Übereinkommen von Paris (Nachfolge des Kyoto-Protokolls) im Kampf gegen die Erderwärmung galt jahrelang die Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 40% des Niveaus von 1990 bis 2030 als gesetzt. Die 195 Vertragsparteien versprechen sich davon, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius begrenzen zu können – die Prgonosen liegen bei über 2 Grad Celsisus. Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen, denn in den letzten Jahren ist ein neuerlicher Anstieg der jährlichen Emissionen an CO2 zu beobachten. In Reaktion darauf und in dem Bewusst sein, dass das 2-Grad-Ziel möglicher Weise nicht ausreichen wird, formuliert die EU ein neues Ziel: bis 2030 soll die Senkung um mindestens 55% des Niveaus von 1990 erreicht werden. In Anbetracht der globalen Klimaphänomene erscheint dieser Schritt sinnvoll und richtig, denn neben es sind vor allem die sogenannten Industriestaaten, die für den großen CO2-Emissionen weltweit verantwortlich sind. Ein weiteres starkes Signal für den Klimaschutz gab es kurz vor dem Beschluss von der anderen Seite des Atlantiks: US-Präsident Biden hat die Vereinigten Staaten von Amerika in das Pariser Abkommen zurückgeführt, nachdem sein Vorgänger Trump dieses 2016 aufgekündigt hatte.

Kritik an rechnerischer Grenze

Laut EU-Kommissionsvize Franz Timmermans wurde „ein starkes Signal an die Welt“ gesendet. Allerdings zeigten sich vor allem Vertreter grüner Parteien enttäuscht über das Ergebnis. Denn so könne das Pariser Abkommen in dieser Form nicht eingehalten werde, meint z.B. der Europaabgeordnete Michael Bloss. Das Ziel des EU-Parlaments mit einer Senkung um mindestens 60% konnte durch die Unterhändler nicht herbeigeführt werden. Zur Diskussion steht außerdem die Berechnung der 55% und ihrer Zusammensetzung, bei der es eine Abweichung um mehrere Prozentpunkte in die eine als auch in die andere Richtung gibt. Immerhin: Die Gründung eines Klimarates mit 15 ExpertInnen zur Durchsetzung der Ziele wurde immerhin gemeinsam beschlossen.

Bereitschaft zu verschärften Zielen ist da

Klar ist: Die EU ist sich der besonderen Situation im Kampf gegen den Klimawandel bewusst und verschärft mit der neuen Einigung das Tempo für die Gegenmaßnahmen. Wie genau diese aussehen werden, wird das Gesetzpaket „Fit for 55“ der EU-Kommission im Juni zeigen. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) betont: „Wir können mit Investitionen in Innovationen und neue saubere Technologien Arbeitsplätze sichern und neue schaffen“.  Genau hier zeigt sich wie wichtig neue, umweltfreundliche Energiequellen, wie beispielsweise grüner Wasserstoff, sind. Als Teil der Lösung besitzt dieser das Potenzial die Pariser Ziele einzuhalten und die Erderwärmung einzudämmen. Wir sollten nicht auf weitere Verschärfungen warten, sondern selbst in der Region aktiv werden. Dabei sind Projekte wie unser WIR-Bündnis ganz essenziel. Denn unserer Erde hilft am Ende des Tages nur nachweisbare Einsparungen an Treibhausgasemissionen und nicht der Streit über abweichende Prozentzahlen.

Ansprechpartner:

Dr. Benjamin Schulze Projektleiter ViridisH2 Südniedersachsen T. 0551/39-21755 mailen

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