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#6 Veranstaltung „Landwirtschaft 2030“ des Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e.V.
veröffentlicht am 09.06.2022; Autor: Dr. Peter Oswald
Ackerbauzentrum Niedersachsen des NAN, Niedersächsischer Weg und Ackerbaustrategie
Am 21. April 2022 fand im Ackerbauzentrum Niedersachsen auf der Burg Warberg eine Netzwerkveranstaltung zum Thema „Landwirtschaft 2030 – Die Strategien der Agrarpolitik und die Zukunft des Ackerbaus“ statt. Träger des Ackerbauzentrums ist das Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e.V. (NAN), dessen Leiter Hilmar Freiherr von Münchhausen das Konsortium von 5G NortNet als Beirat berät. Dr. Peter Oswald freute sich, an dieser Veranstaltung als zuständiger Projektleiter der SüdniedersachsenStiftung teilzunehmen.
Finanziert wird das Ackerbauzentrum maßgeblich durch Mittel des Niedersächsischen Ministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz. Durch Kommunikation, Vernetzung von Projekten, Institutionen und Akteuren sowie dem Transfer von neuesten Forschungsergebnissen und Erkenntnissen soll das Ackerbauzentrum dazu beitragen, dass die Ackerbaubetriebe Niedersachsens die Herausforderungen der Zukunft meistern.
Zukunft der Agrar- und Klimapolitik
Nach der Begrüßung gab Frau Dr. Antonia Lütteken, Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, einen Einblick in den agrarpolitischen Rahmen der EU (GAP-Reform). Sie gab Eindrücke zu den bereits eingereichten Strategieplänen anderer Mitgliedsländer. Da der deutsche Strategieplan erst im Februar eingereicht wurde, ließ sich Frau Lütteken nicht zu einer Bewertung bewegen.
Im Anschluss erläuterte Herr Bernhard Osterburg, Leiter der Stabsstelle Klima und Boden beim Thünen-Institut, die drei Rollen der Landwirtschaft in der Klimapolitik, als Verursacher, als Leidtragende und als Teil der Lösung. Große Potentiale sind die Bekämpfung von Treibhausgasemissionen aus Stickstoffdüngern und der Nutzung von Moorböden als Ackerbau. Ebenso wurde auf die Verwendung von Reststoffen hingewiesen, hier wurde auf eine Nutzung als Energieträger hingewiesen.
Die Vision dieser Zukunft wurde 2020 im „Niedersächsischen Weg“ festgehalten. Landesregierung, Akteure der Landwirtschaft und Umweltverbände einigten sich auf einen lösungsorientieren Dialog im Bereich Umwelt- und Naturschutz, infolgedessen zunächst die gesetzlichen Regelungen zum Wasserschutz, zum Wald und zum Naturschutz in Niedersachsen angepasst wurden. Mit der Niedersächsischen Ackerbau- und Grünlandstrategie sollen in einem weiteren Schritt die notwendigen Veränderungsprozesse auf den landwirtschaftlichen Betrieben vorangebracht werden, um die Vorgaben der EU aus Brüssel gerecht zu werden. Der Staatssekretär im Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium, Professor Ludwig Theuvsen, stellte die Eckpunkte des „Niedersächsischen Weges“ vor.
Bewertung des „Niedersächsischen Weges“
In folgenden Vorträgen wurden Sichtweisen auf den „Niedersächsischen Weg“ von den unterschiedlichen Institutionen gegeben.
Die Perspektiven der Landwirtschaft
– Dr. Holger Hennies, Landvolk Niedersachsen Landesbauernverband e.V., Präsident
– Carolin Grieshop, Kompetenznetzwerk Ökolandbau Niedersachsen GmbH (i-KÖN), Geschäftsführerin
Die Erwartungen des Umwelt- und Naturschutzes
– Prof. Dr. Michael Rode, BUND Landesverband Niedersachsen e.V., stellvertretender Landesvorsitzender
Die Chancen für nachwachsende Rohstoffe und erneuerbare Energien
– Dr. Marie-Luise Rottmann-Meyer, 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen e.V., Geschäftsführung
Der Handlungsbedarf bei der Ackerbaustrategie Niedersachsens
– Claus-Friso Gellermann, Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e.V., stellvertretender Vorsitzender des Vorstands
Podiumsdiskussion
Die Podiumsdiskussion mit Karl-Heinz Hausmann (SPD), Helmut Dammann-Tamke (CDU), Hermann Grupe (FDP), Miriam Staudte (Bündnis90/ Die Grünen), alle Mitglieder im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz wurde sehr intensiv geführt. Die unterschiedlichen Standpunkte rund um das Thema Düngung und die Ausweisung der „Roter Gebiete“ mit zu hoher Nitratbelastung im Grundwasser wurden dargelegt. Bezug zum Projekt 5GNortNet konnten zum Beispiel bei der Ermittlung der Messwerte gezogen werden. Daneben verwies Hermann Grupe auf Fortschritte bei der Stickstoffdüngung anhand des jüngsten Nährstoffberichtes der Landwirtschaftskammer. Zudem wurde auch über ein weiteres Thema diskutiert, das ein Bezug zum Projekt 5GNortNet hat: Die Effizienz, die sich durch Präzisionslandwirtschaft verbessern lässt. Miriam Staudte gab zu bedenken in Zukunft vielleicht nicht mehr Regionen (“rote Regionen”) aufzuzeigen, sondern sich detaillierter mit “roten Betrieben” auseinanderzusetzen. Hier wurde in der Runde ein Konsens gefunden. Helmut Dammann-Tamke und Karl-Heinz Hausmann führten aber auch an, dass die ökonomische Belastung der Landwirte auch zu beachten ist, dass die Präzisionslandwirtschaft auch höhere Kosten verursacht, und diese durch höhere Preise ausgeglichen werden müssen.
Im Projekt 5GNortNet wird nun diskutiert, inwiefern die gesammelten Daten genutzt werden können, um Betriebe bei der Zertifizierung als klimaschonende Betriebe zu begleiten. Wenn auch kein solches Programm Teil des Projektes wird, sollen die Datengrundlage bereit zustellen sein. Zur Vertiefung können hier auch die Folien der Vortragenden heruntergeladen werden.
Foto: Jana Tempel/NAN
Anfrage
Dr. Peter Oswald
Projektleiter 5G NortNet
M. 0151/42062472
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