Blog: Wasserstoff-Allianz Südniedersachsen

#55 Wasserstoff-Netzausbau Südniedersachsen

veröffentlicht am 16.10.2024

Südniedersachsen. Der Wasserstoff-Netzausbau Südniedersachsen wird in der Region angestoßen! Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein der Energiewende sowie der damit verbundenen industriellen Transformation. Er wird in Zukunft unter anderem als Langzeitspeicher eingesetzt werden. Darüber hinaus reichen die Einsatzmöglichkeiten von der stofflichen Verwertung in der chemischen Industrie über die thermische Verwertung bis hin zur Verwendung im Schwerlastverkehr.

Die Meldung der Bundesnetzagentur, dass Südniedersachsen nicht an das Wasserstoff-Kernnetz angeschlossen wird, war daher zunächst ein schwerer Rückschlag für die Region. Umso erfreulicher ist es aus Sicht der Wasserstoff-Allianz Südniedersachsen (H2AS), dass die terranets bw GmbHThyssengas GmbHStädtische Werke Netz + Service GmbHEAM GmbH & Co. KGEnergie Waldeck-Frankenberg GmbH und die Stadtwerke Göttingen AG beabsichtigen, Göttingen bis 2039 über ein Verteilnetz an das Wasserstoff-Kernnetz anzubinden. Wir erwarten dadurch einen nennenswerten positiven Impuls für Wasserstoff-Projekte in Südniedersachsen.

Vorteile für Südniedersachsen

Der Anschluss an das Wasserstoff-Kernnetz bietet südniedersächsischen Projekten darüber hinaus die Möglichkeit, Wasserstoff in andere Region mit höherem Wasserstoff-Bedarf zu exportieren bzw. das Kernnetz selbst als Speicher zu nutzen. Dies ist mit Blick auf die durch den Zubau erneuerbarer Energien erwarteten Überschüsse im Stromnetz ein wichtiger Aspekt – gerade für eine ländlich geprägte Region wie Südniedersachsen.

Langfristige Perspektiven

Da die Inbetriebnahme des Wasserstoff-Kernnetzes spätestens für das Jahr 2032 vorgesehen ist, wird die Umstellung insbesondere der energieintensiven regionalen Wirtschaft auf Wasserstoff gegenüber den prioritär angeschlossenen Regionen verzögert erfolgen. Die Förderung eines isolierten Inselnetzes in der Region Südniedersachsen halten wir aufgrund der aktuell im nationalen Vergleich noch überschaubaren Bedarfe jedoch nicht für realistisch. Vielmehr bieten die Ausbauplanung eine wichtige Perspektive für die langfristige Umstellung der Energieversorgung, die mittelfristig durch innovative regionale Projekte unterstützt werden muss. Dazu ist die H2AS in ständigem Austausch mit ihren Mitgliedern und den regionalen Akteuren.

Enger Abstimmungsbedarf

Neben einer validen Bedarfserhebung ist es unabdingbar, dass eine enge und gezielte Abstimmung zwischen überregionalen und regionalen Netzbetreibern erfolgt. Nur so ist es möglich, eine konkrete und vor allem sinnvolle Transformationsplanung zu gestalten, um Wasserstoff als wesentlichen Bestandteil der nachhaltigen Energiewende zu integrieren und zukunftsfähig zu machen.

Ausblick

Eine Versorgung über Göttingen hinaus ist ebenfalls Bestandteil der Diskussion zum Thema Wasserstoff-Netzausbau Südniedersachsen. Energieintensive Unternehmen wurden in der Vergangenheit aufgerufen, den Fern- Übertragungsnetzbetreibern ihre Energiebedarfe mitzuteilen, um mit den Verteilnetzbetreibern den weiteren Ausbau zu besprechen. Hier stellt sich perspektivisch die Frage, inwiefern das Netz neugebaut oder das Erdgasnetz umgewidmet werden kann. Eine solche Umwidmung ist technisch möglich, jedoch muss bedacht werden, dass während und nach einer Umwidmung kein Erdgas mehr durch die Leitung kommt und das muss mit den Abnehmern besprochen werden. Dieses Thema wird den Schwerpunkt der Mitgliederversammlung der H2AS im November 2024 bilden.

Ansprechpartner:

Dr. Peter Oswald
Projektleiter Wasserstoff-Allianz Südniedersachsen
T. 0551/270713-49
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