25. Fachkräftekonferenz Südniedersachsen

Christian Grascha und Laura Brünig bei der 25. Fachkräftekonferenz Südniedersachsen.
Foto: SüdniedersachsenStiftung.

Northeim. Die Kernaussage der 25. Fachkräftekonferenz Südniedersachsen am 12. Juni war: „Die Integration von ausländischen Arbeitskräften in südniedersächsische Betriebe ist entscheidend für den Erhalt der regionalen Wettbewerbsfähigkeit“. Mehr als 60 Interessierte aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Gesellschaft nahmen an der Veranstaltung des Fachkräftebündnis Südniedersachsen und der Göttinger Geschäftsstelle der IHK Hannover teil.

„Ausländische Fachkräfte müssen wir als Chance für den südniedersächsischen Arbeitsmarkt begreifen – der beste Sprach- und Integrationskurs ist der Arbeitsplatz“, so Christian Grascha. Der Leiter der Göttinger Geschäftsstelle der IHK Hannover betonte, dass die verschiedenen Integrationsangebote mit der jeweiligen beruflichen Tätigkeit verbunden werden müssten, um den Weg für eine erfolgreiche Arbeitsmarktintegration zu ebnen. Hierfür seien auch Arbeitsmarktinstrumente, wie der Job-Turbo der Bundesagentur für Arbeit, wichtig.

Job-Turbo für eine erfolgreiche Arbeitsmarktintegration

Mit dem Job-Turbo Südniedersachsen sollen Geflüchtete enger betreut, gezielter und nachhaltiger in den regionalen Arbeitsmarkt integriert werden, so Tobias Broda (Agentur für Arbeit Göttingen) und Stefan Schäfer (Jobcenter Northeim). Die beiden Arbeitsmarktexperten unterstrichen, dass regionale Unternehmen damit auch Geflüchteten mit geringen Deutschkenntnissen eine Chance geben können. Dies könne eine reale Perspektive für viele Arbeitskräfte mit Fluchthintergrund darstellen und die lokale Wirtschaft nachhaltig stärken.

Anschließend berichteten Jan Christian Zimara (Zimara GmbH) sowie Benjamin Bock und Christina Jansen (beide Bock Bedachungen GmbH) über neue Wege der Personalgewinnung aus der Praxis. „Der direkte Draht zum Jobcenter ist entscheidend, um Unterstützungsbedarf zu melden und diese Unterstützung auch zeitnah zu erhalten“, so Zimara. Der Unternehmer unterstrich, dass neue Mitarbeiter:innen mit einem Fluchthintergrund oftmals Fähigkeiten mitbringen, die es geschickt mit den hiesigen Arbeitsanforderungen zu vereinbaren gelte.

Bock und Jansen betonten zudem, dass der flexible Umgang mit Sprachbarrieren entscheidend sei, um ausländischen Arbeitskräften die Integration in das Unternehmen zu erleichtern und langfristige Perspektiven zu schaffen. Digitale Übersetzungs-Tools und mehrsprachige Mitarbeiter:innen seien im Arbeitsalltag eine weitere Unterstützung.

Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung in Südniedersachsen

Auch die Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung in Südniedersachsen stellt ein regionales Angebot mit großer Wirkung dar. Dabei zeigte Michaela Czulak (Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen eG) auf, wie die Anerkennungsberatung Zuwander:innen unterstützt, ihre Abschlüsse offiziell bewerten zu lassen. Das Angebot der Qualifizierungsberatung kann hingegen in Anspruch genommen werden, wenn bereits ein Antrag auf Bewertung und Anerkennung der ausländischen Studienqualifikationen oder Berufsabschlüsse gestellt wurde. Laut Czulak sei das zügige Erlernen der Sprache der Schlüssel für eine gelungene nachhaltige Arbeitsmarktintegration.

In dem darauffolgenden Workshop zum Thema „Neue Wege der Arbeitsmarktintegration“ diskutierten die Teilnehmer:innen bei der 25. Fachkräftekonferenz Südniedersachsen über Hürden und Lösungsansätze für Arbeitgeber sowie Arbeitssuchende. Dabei standen verschiedene Maßnahmen und Möglichkeiten für Arbeitgeber bei der Integration von Arbeitssuchenden mit Migrations- und Fluchthintergrund im Fokus.

25. Fachkräftekonferenz Südniedersachsen liefert neue Impulse

„Eine gelebte Willkommenskultur bildet die Basis für eine nachhaltige Arbeitsmarktintegration – nicht nur für die, die kommen sollen, sondern insbesondere auch für diejenigen, die bereits hier sind“, fasste Laura Brünig zusammen. Die Projektleiterin des Regionalen Fachkräftebündnis bei der SüdniedersachsenStiftung unterstrich, dass die Fachkräftekonferenz hierbei eine zentrale regionale Plattform geworden ist, bei der Unternehmen und Institutionen zusammenkommen, um sich über neueste Entwicklungen und Projekte im Fachkräftebereich zu informieren und neue Impulse für künftige Aktivitäten zu setzen.

Die nächste Fachkräftekonferenz Südniedersachsen wird im November 2024 stattfinden.

Hier gibt es weitere Informationen zum Fachkräftebündnis Südniedersachsen.

Impressionen von der 25. Fachkräftekonferenz Südniedersachsen