Dr. Benjamin W. Schulze (SüdniedersachsenStiftung) und Christian Grascha (IHK Hannover - Geschäftsstelle Göttingen) bei der 23. Fachkräftekonferenz Südniedersachsen.

Dr. Benjamin W. Schulze (SüdniedersachsenStiftung) und Christian Grascha (IHK Hannover – Geschäftsstelle Göttingen) bei der 23. Fachkräftekonferenz Südniedersachsen.
Foto: SüdniedersachsenStiftung.

dniedersachsen. Wie die ökolokgische Transformation in Südniedersachsen gelingen kann, zeigte die 23. Fachkräftekonferenz Südniedersachsen, die das Fachkräftebündnis Südniedersachsen gemeinsam mit der Göttinger Geschäftsstelle der IHK Hannover am vergangenen Dienstag ausgerichtet hat. Knapp 60 Interessierte aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Gesellschaft nahmen an der Veranstaltung im StartRaum Göttingen teil.

„Immer mehr südniedersächsische Unternehmen und Institutionen erkennen die Bedeutung von nachhaltigem Wirtschaften und die Notwendigkeit, ökologische Nachhaltigkeit in ihre Geschäftsstrategie zu integrieren“, so Christian Grascha, Leiter der Göttinger Geschäftsstelle der IHK Hannover. Auch Dr. Benjamin W. Schulze, Bereichsleitung Fachkräfte und Willkommenskultur bei der SüdniedersachsenStiftung, betonte: „Unternehmen und Institutionen, die auf Nachhaltigkeit setzen, werden in den nächsten Jahren einen großen Wettbewerbsvorteil haben. Das stärkt die Innovationskraft der Region und zieht Fachkräfte an.“

In den Impulsvorträgen gaben Expert:innen wertvolle Einblicke in die Praxis. Leila Morgenroth, Geschäftsführerin der Energieagentur Region Göttingen, nannte unter anderem Energieeinsparung, Energieeffizienz und den Ausbau erneuerbarer Energien als wesentliche Elemente, um die ökologische Transformation voranzutreiben. Auch Ingo Stephan, Geschäftsführer von 1KOMMA5° Göttingen, betonte, dass der Weg in die CO2-neutrale Zukunft in allen relevanten Bereichen kompetent begleitet werden muss. Unter anderem seien kreative Ideen, innovative Lösungen und der Einsatz neuer Technologien für eine erfolgreiche Umsetzung entscheidend. Hierfür brauche es kompetente und engagierte Mitarbeiter:innen, die die gemeinsamen Klimaschutzziele stärker in den Fokus ihrer Tätigkeit stellen. Daran anknüpfend skizzierte Dr. Peter Oswald, Projektleiter der Wasserstoff-Allianz bei der SüdniedersachsenStiftung, den Weg Südniedersachsens zur Wasserstoffregion. Dafür müsse die Region unter anderem stärker in die überregionale Infrastruktur-Planungen eingebunden werden. Um die angestrebte Energiewende in der Region stärker vorantreiben zu können, fehlten laut Oswald derzeit zudem zahlreiche Fachkräfte. Vor allem die Bereiche der erneuerbaren Energien sowie die Sparte der Elektrolyseure seien betroffen.

Eike Matthies ging im Vortrag „Grüne Gründungen“ darauf ein, wie Klimaschutz vereinfacht und flächendeckend umgesetzt werden kann. Dabei setzt der Mitgründer von Klimeva Climate Solutions mit seinem Team auf cloud-basierte Software zur Evaluation und Optimierung betrieblicher Mobilität. Emissionen durch Fuhrpark und Pendelmobilität können dadurch intuitiv erfasst und beurteilt und gezielt optimiert werden. Dass in jedem Unternehmen potenziell mehr Nachhaltigkeit steckt als gedacht, veranschaulichte Steven Amenda von der Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank). Der Nachhaltigkeitsberater verwies auf das Nachhaltigkeitsaudit, das unter anderem ein sogenanntes moderiertes Self-Assessment für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) umfasst. So erhalten KMU unter Betrachtung verschiedener ökonomischer, ökologischer und sozialer Gesichtspunkte sowie Management-Aspekten einen durch die NBank erstellten individuell auf das Unternehmen zugeschnittenen Nachhaltigkeitsbericht.

Im Vortrag zum Thema „Fachkräfteinitiative für Klimaberufe“ fasste Dr. Benjamin W. Schulze zusammen: „Der Fachkräftemangel und die Suche nach qualifizierten Fachkräften stellt eine große Herausforderung in der ökologischen Transformation dar, so auch in Südniedersachsen.“ Schulze unterstrich, dass die Fachkräftekonferenz hierbei eine zentrale regionale Plattform geworden ist, bei der Unternehmen und Institutionen zusammenkommen, um sich über neueste Entwicklungen und Projekte im Fachkräftebereich zu informieren und neue Impulse für künftige Aktivitäten zu setzen. So könnten auch künftig nutzenstiftende regionale Projekte zum Thema Fachkräfte initiiert und begleitet werden. Das Vorhaben ‚Fachkräfteinitiative für Klimaberufe‘ etwa soll regionale Unternehmen für Klimaschutzziele sensibilisieren, Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für regionale Green Economy initiieren und Anreize für attraktivere Arbeitsplätze in Klimaberufen schaffen. Der Start des Projekts ist für Herbst dieses Jahres vorgesehen.

Die nächste Fachkräftekonferenz Südniedersachsen soll Ende des Jahres stattfinden.

Hier gibt es mehr Informationen zum Fachkräftebündnis Südniedersachsen.

 

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